Kein Einzelfall Verstorbener Häftling wohl ohne Organe an Familie übergeben
Ein Häftling stirbt in den USA. Als die Familie ihn bestatten will, macht sie eine schaurige Entdeckung.
Die Leiche eines verstorbenen Häftlings ist in den USA nach Angaben seiner Familie ohne seine Organe übergeben worden. Dagegen gehen die Verwandten jetzt gerichtlich vor. Es soll nicht der erste Fall im US-Bundesstaat Alabama sein.
Charles Edward Singleton war in einem Gefängnis in der Stadt Birmingham bereits im November 2021 im Alter von 74 Jahren verstorben. Nach Angaben des US-Senders ABS 33/40 TV habe es daraufhin an der Universität von Alabama eine Autopsie gegeben. Die Familie habe darum gebeten, die Leiche an einen Bestatter zu schicken, dessen Institut etwa zwei Stunden entfernt gelegen sei.
Doch wie am Mittwoch in Gerichtsunterlagen zum Vorschein kam, meldete sich der Bestatter bei der Familie und verwies auf einen fortgeschrittenen Zustand der Verwesung. Man könne den Toten in diesem Zustand nicht aufbahren. Außerdem hätten alle Organe gefehlt, auch sein Gehirn sei bei der Übergabe nicht mehr vorhanden gewesen.
Universität: Rückgabe nicht üblich
Laut Gerichtsunterlagen, die der Sender einsehen konnte, habe die Familie um Rückgabe der Organe gebeten, das sei aber nie geschehen. Die Universität sagte in einer Stellungnahme: "Bei einer Autopsie werden Organe und Gewebe entnommen, um die Todesursache bestmöglich zu ermitteln. Die Einwilligung in die Autopsie schließt die Einwilligung in die endgültige Verfügung über die Organe und Gewebe ein; sofern nicht ausdrücklich gewünscht, werden die Organe nicht an den Körper zurückgegeben."
Dem britischen "Guardian" sagte die Gefängnisverwaltung von Alabama: "Wenn ein Häftling stirbt, wird die Leiche zur Autopsie zum Alabama Department of Forensic Sciences oder zur UAB [Universität von Alabama, d. Red.] transportiert, je nachdem, ob es sich um einen unrechtmäßigen, verdächtigen oder natürlichen Tod handelt oder nicht."
Die Beschwerde über den Zustand einer Häftlingsleiche ist der zweite Fall dieser Art in Alabama. In einem anderen, ähnlich gelagerten Fall kämpft die Familie des 43-jährigen Brandon Clay Dotson, der im vergangenen November im Gefängnis starb, um den Verbleib seines Herzens.
Dotsons Mutter und Schwester versuchten fünf Tage lang, seinen Leichnam nach seinem Tod abzuholen. Als er ihnen schließlich übergeben wurde, berichteten sie laut Fox News von "Blutergüssen am Nacken und übermäßigen Schwellungen am Kopf". Die Familie ging ebenfalls vor Gericht.
- theguardian.com: "Man who died in Alabama prison was reportedly returned to family without organs" (englisch)
- abc3340.com: "Inmate's organs, including brain, missing from decomposing body; second case revealed" (englisch)