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Pop-Ikone und Donald Trump erwähnt: Das steht in den Epstein-Dokumenten


Komplex von Sexualstraftaten
Diese berühmten Namen stehen im Epstein-Dokument

Von t-online, wan

Aktualisiert am 04.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein (Archivbild): Jetzt kamen Namen von Anklägern und möglichen Freunden ans Tageslicht.Vergrößern des Bildes
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein (Archivbild): Jetzt kamen Namen von Anklägern und möglichen Freunden ans Tageslicht. (Quelle: US Attorney Office via ZUMA Press Wire - picture alliance/dpa)
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Nach einer Gerichtsanweisung sind Akten aus einem Prozess um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht worden. Sie enthalten bekannte Namen.

Hunderte von Seiten entsiegelter Dokumente aus einem Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein wurden am Mittwoch in den USA veröffentlicht. Die Dokumente enthalten fast 200 Namen, darunter einige von Epsteins Anklägern, prominenten Geschäftsleuten und Politikern.

Viele der Personen, deren Namen in den am Mittwoch veröffentlichten Dokumenten auftauchen, sind nicht des Fehlverhaltens beschuldigt worden oder wurden bereits zuvor in Gerichtsverfahren oder Nachrichtenberichten erwähnt. Bei den am Mittwoch veröffentlichten Dokumenten handelt es sich nicht um eine "Kundenliste" Epsteins.

Einige Opfernamen sind bekannt, auch die von Freunden und Bekannten, die mit dem Sexualstraftäter in Verbindung standen. Dazu gehört Prinz Andrew, einer der Brüder von König Charles III. Doch er ist nicht die einzige Person des öffentlichen Lebens, die mit Epstein und seiner Partnerin Gishlane Maxwell kooperiert haben soll.

Bill Clinton in Akten erwähnt

Auch der ehemalige US-Präsident Clinton, bislang als "Doe 36" geführt, soll in den Gerichtsdokumenten genannt worden sein. Als er vor der Veröffentlichung um einen Kommentar gebeten wurde, verwiesen seine Vertreter auf eine Erklärung, die er 2019 abgab und in der Clinton erklärt hatte, er wisse "nichts" über Epsteins Verbrechen. Clinton hatte Medien zufolge gegen die Nennung seines Namens keinen Einspruch erhoben.

In den Akten stehen nach Angaben der BBC auch Einträge zu Johanna Sjoberg, die Prinz Andrew beschuldigt hatte, sie an der Brust angefasst zu haben.

Laut der BBC habe auch Sjoberg ausgesagt, dass Epstein ihr einmal gesagt hat, dass der ehemalige US-Präsident Bill Clinton "sie jung mag" – womit er sich auf Mädchen bezogen haben soll. Clinton hatte eine Affäre mit einer 22-jährigen Praktikantin im Weißen Haus, als er US-Präsident war.

Die Akten enthalten auch eine Aussage von Maxwell, laut der sie mit Clinton an Bord von Epsteins Privatjet gereist sein soll, ohne aber Angaben über die Häufigkeit zu machen.

Clinton reiste demnach Anfang der 2000er Jahre in Epsteins Flugzeug auf humanitären Reisen nach Afrika und lobte Epstein damals als engagierten Philanthropen, sagte aber später, er habe die Beziehungen zu ihm abgebrochen.

Zwischenstopp bei Trump

Nach Angaben des US-Senders CNN sei den Dokumenten zu entnehmen, dass Epstein Sjoberg gesagt habe, er werde Donald Trump auf dem Weg zu einem seiner Casinos in New Jersey kontaktieren.

"Jeffrey sagte: 'Toll, wir rufen Trump an'", sagte sie aus, nachdem die Piloten gesagt hatten, dass ihr Flugzeug nicht in New York landen könne und in Atlantic City, New Jersey, zwischenlanden müsse. Die Dokumente enthalten keine Hinweise auf ein Fehlverhalten von Trump. Frau Sjoberg wurde in der Befragung gefragt, ob sie Herrn Trump jemals eine Massage gegeben habe, und sie antwortete mit "Nein."

Physiker und Pop-Ikone genannt

Neu sind dagegen wohl die Namensnennungen des "King of Pop" Michael Jackson und des Astrophysikers Stephen Hawking. Aus ihnen scheint sich zumindest die einmalige Anwesenheit der Prominenten bei einer Veranstaltung Epsteins abzuleiten.

Eine Person darf zunächst nicht öffentlich gemacht werden

Im Dezember hatte das Gericht in New York entschieden, dass eine Liste von Epsteins mutmaßlichen Opfern und Komplizen veröffentlicht werden kann. Richterin Loretta Preska begründete diesen Schritt damit, dass viele Namen ohnehin bereits in den Medien kursierten. Insgesamt soll es sich um mehr als 150 Personen handeln, die in dem Dokument gelistet sind. Eine Person mit der Bezeichnung "Doe 107" hatte das Gericht gebeten, nicht bekannt gemacht zu werden – dem Wunsch wurde entsprochen, weil es sich um eine Gefährdung handeln könnte.

Epstein war mit vielen Prominenten vernetzt

Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Der Geschäftsmann soll zahlreiche, auch minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und sie anderen Männern zugeführt haben. Rund einen Monat nach der Festnahme wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge nahm er sich das Leben.

Jahrzehntelang soll auf Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und auf den Virgin Islands der Missbrauch stattgefunden haben. Eine frühere Anklage gegen Epstein mündete in einen für den Unternehmer sehr vorteilhaften Deal, der ihn zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite machte, die selbst mit Verbrechen durchkommt.

Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer bis in die höchsten Kreise vernetzt war. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien.

Veröffentlicht wurde die Liste im Rahmen einer Zivilklage von Virginia Giuffre, einem Opfer des Missbrauchsrings, gegen Ghislaine Maxwell. Die Partnerin von Epstein wurde 2021 wegen mehrerer Sexualdelikte zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachchrichtenagentur dpa
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