Für rund 64 Millionen Euro Milliardärspaar muss Luxusvilla, Privatjet und Mega-Jacht verkaufen
Wegen einer Klage auf Schadenersatz gerät ein prominentes schottisches Geschäftspaar unter Druck. Michelle Mone und Doug Barrowman verkaufen nun Luxusgüter.
Der schottische Geschäftsmann Doug Barrowman und seine Ehefrau Michelle Mone verkaufen Luxushäuser, einen Privatjet und ihre Superjacht, während sie im Zentrum einer Untersuchung der britischen Strafverfolgungsbehörde National Crime Agency (NCA) stehen.
Laut der britischen Tageszeitung "The Times" sind sie mit einem Rechtsstreit konfrontiert, bei dem PPE Medpro, ein Unternehmen, das mit ihnen in Verbindung steht, von der britischen Regierung verklagt wurde. Das Ministerium für Gesundheit und Soziales (DHSC) in Großbritannien wirft ihnen vor, während der Corona-Pandemie 25 Millionen sterile OP-Kittel geliefert zu haben, die nicht den Vertragsbedingungen entsprachen. Die Schadenersatzanforderungen entsprechen 133 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 155 Millionen Euro.
In einer Mitteilung, die Barrowmans Ehefrau bei X (ehemals Twitter) veröffentlicht hat, schreibt er, es sei im Interesse der Regierung, ihn und seine Frau als Sündenböcke darzustellen. Dadurch wolle sie von der eigenen "Inkompetenz" bei der Beschaffung persönlicher Schutzausrüstung während der Corona-Pandemie ablenken.
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Mone stellte laut "The Times" das mit ihr und ihrem Ehemann verbundene Unternehmen Regierungsvertretern vor. Es habe dann Aufträge im Wert von mehr als 200 Millionen Pfund, ungefähr 234 Millionen Euro, für die Lieferung von Kitteln und Masken bekommen.
Mone: Wie Drogenbaron behandelt
Im Zuge der Ermittlungen wegen der erhobenen Klage vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs wurden die Bankkonten des Paars eingefroren. Dies veranlasste Mone dazu, sich zu beschweren: Sie sei wie der kolumbianische Drogenschmuggler und Terrorist Pablo Escobar behandelt worden, wie "The Times" berichtet. Barrowman weist die Vorwürfe zurück und verteidigt seine Geschäftstätigkeiten.
Dennoch muss das Paar wegen der eingefrorenen Konten nun Luxusgüter verkaufen: einen Cessna-Privatjet im Wert von 7,5 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 8,6 Millionen Euro, eine Mega-Jacht für 7 Millionen Pfund (8 Millionen Euro) sowie eine Karibikvilla, die 41 Millionen Pfund (47 Millionen Euro) wert ist.
Michelle Mone, eine schottische Unternehmerin und Mitglied des House of Lords, dem Oberhaus des britischen Parlaments, hat sich derzeit beurlauben lassen. Sie ist Gegenstand einer parlamentarischen Untersuchung, da sie laut BBC ihre Beteiligung an dem Unternehmen PPE Medpro nicht offengelegt habe. Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte vor Kurzem, dass die Regierung die Vorwürfe gegen Mone "unglaublich ernst" nehme.
- thetimes.co.uk: "Michelle Mone to sell houses, jet and yacht amid NCA inquiry" (englisch)
- twitter.com: Profil von @MichelleMone
- bbc.com: "Michelle Mone husband: We're a scapegoat for PPE failures" (englisch)
- disputeresolution.howardkennedy.com: "PPE Medpro files defence in High Court to £133 million UK Government lawsuit" (englisch)