t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Iran: Regime lässt Menschen hinrichten – Angebliche Kooperation mit Israel


Nach Sabotagevorwürfen
Islamistisches Regime im Iran lässt vier Menschen hinrichten

Von t-online, dpa, fsa

Aktualisiert am 29.12.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 196501283Vergrößern des Bildes
Plakat in Stuttgart zeigt religiösen Führer Ali Chamenei als "Murderer" (Mörder) (Archivfoto) – Vorher wurde ein Demonstrant im Iran zum Tode verurteilt und erhängt. (Quelle: IMAGO/Michael Weber IMAGEPOWER)
News folgen

Vier Menschen wurden im Iran hingerichtet. Der islamistische Staat wirft ihnen Kooperation mit Israel vor. Menschenrechtsaktivisten gehen aber von politischen Motiven aus.

Die Justiz im Iran hat vier Angehörige der kurdischen Minderheit nach Sabotagevorwürfen hinrichten lassen. Ihnen wurde unter anderem Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst Mossad des Erzfeindes Israel vorgeworfen. Drei Männer und eine Frau seien in der Provinz West-Aserbaidschan exekutiert worden, berichtete das Justizportal "Misan" am Freitagmorgen. Irans Sicherheitsdienste hatten die Gruppe bereits Ende Oktober 2022 festgenommen.

Die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtete ebenfalls über die Exekutionen im Gefängnis der Stadt Urmia. Sie veröffentlichte bei X (vormals Twitter) ein Video vom Protest der betroffenen Familien am Donnerstagabend. Es habe eine Versammlung vor dem Gefängnis der Stadt gegeben, in dem die Beschuldigten hingerichtet wurden. Dabei wollten die Familien die Hinrichtungen verhindern. Nach Informationen von Hengaw handelte es sich um politische Gefangene.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Kritik der Menschenrechtsaktivisten

Laut "Misan", das als Sprachrohr der iranischen Justiz gilt, waren die vier Teil einer Gruppe von zehn Angeklagten. Ihnen wurde zur Last gelegt, mit Sabotageaktionen die nationale Sicherheit gefährdet zu haben. Zum Zeitpunkt der Festnahme demonstrierten Tausende gegen das islamische Herrschaftssystem. Die Proteste, ausgelöst vom Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, wurden gewaltsam niedergeschlagen. Daraufhin wurden auch Todesurteile verhängt. Aktivisten kritisierten die Urteile als politisch motiviert und verurteilten die Exekutionen scharf.

Menschenrechtsaktivisten kritisieren die Praxis der Todesstrafe im Iran seit Jahrzehnten. Ihren Erkenntnissen nach ließ die Justiz der Islamischen Republik 2023 deutlich mehr Menschen hinrichten als in den Jahren zuvor. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Laut einem Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation HRANA wurden im Jahr 2023 rund 750 Menschen exekutiert.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website