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Frachter kentert vor Lesbos – Überlebender trieb auf einem Fass


Großer Rettungseinsatz
Havarierter Frachter – Mann trieb auf einem Fass im Meer

Von dpa, afp
Aktualisiert am 27.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Greece Ship SinksVergrößern des Bildes
Rettungseinsatz vor der griechischen Insel Lesbos: Ein Mann wurde mit einem Marinehubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. (Quelle: ASSOCIATED PRESS/dpa)

Ein Frachter ist in der Ägäis untergegangen. Ein Mann wurde gerettet, eine weiterer tot geborgen. Zwölf Menschen werden noch vermisst.

Bei stürmischer See ist vor der griechischen Insel Lesbos ein Frachter mit 14 Menschen an Bord gesunken. Ein Besatzungsmitglied konnte nur noch tot geborgen werden, ein weiteres sei mit einem Marinehubschrauber gerettet und in ein Krankenhaus auf Lesbos gebracht worden, erklärte die Küstenwache am Sonntag. Zwölf Besatzungsmitglieder wurden noch vermisst.

Bis Sonntagabend waren die Rettungskräfte im Einsatz, noch um 18 Uhr (MEZ) flog ein Hubschrauber zum Unglücksort. Mehrere Schiffe wollten die ganze Nacht über im Meer nach den Vermissten Ausschau halten, wie die Küstenwache mitteilte.

Überlebender ist in einem "Schockzustand"

Zu dem Überlebenden, der in ein Krankenhaus gebracht wurde, sagte ein Küstenwachen-Sprecher: "Er ist in einem Schockzustand." Der Ägypter wurde griechischen Medienberichten zufolge auf einem Fass treibend im Meer entdeckt. Ihm gehe es trotz Kopfverletzungen gut.

Die Nachrichtenagentur ANA berichtete unter Berufung auf die Betreiberfirma des Schiffes, dass zwei der Besatzungsmitglieder Syrer und elf Ägypter seien sowie eines die indische Staatsbürgerschaft habe.

Nach Behördenangaben war der mit Salz beladene Frachter "Raptor", der unter der Flagge der Komoren fuhr, rund 4,5 Seemeilen südwestlich von Lesbos gesunken. Das 106 Meter lange und im Jahr 1984 erbaute Schiff war im ägyptischen Decheila ausgelaufen, Ziel war der Hafen der türkischen Metropole Istanbul.

Schwerer Sturm im Südosten Europas

Den Behörden zufolge hatte die "Raptor" zunächst um 7 Uhr Ortszeit ein mechanisches Versagen gemeldet. Um 8.20 Uhr habe der Schiffskapitän angegeben, dass der Frachter Schlagseite habe, und er habe einen Notruf abgesetzt, sagte der Küstenwachen-Sprecher. Danach sei das Schiff vom Radar verschwunden. Nach Angaben von ANA wird vermutet, dass aufgrund der heftigen Wellen Wasser in das schwer beladene Schiff gelangte und so die "Raptor" kippte und dann sank. Das Schiff hatte Medienberichten zufolge 6.000 Tonnen Salz geladen.

Wegen des stürmischen Wetters am Wochenende blieben Schiffe in mehreren Teilen Griechenlands in den Häfen. Die Windgeschwindigkeiten erreichten neun bis zehn auf der Beaufort-Skala – zwölf ist der höchste Wert. Am Samstag stufte der nationale Wetterdienst seine Notfall-Wetterwarnung auf die Stufe "gefährliche Wetterphänomene" hoch.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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