Rettungsaktion im Südpazifik Haie attackieren Schlauchboot mit drei Männern an Bord
Drei Männer sind vor Australiens Küste in Lebensgefahr geraten, als ihr Schiff vom Wasser aus angegriffen wurde: Ein oder mehrere Raubfische hatten den Rumpf aufgerissen.
Eine dreiköpfige Katamaran-Crew ist am Mittwoch aus Seenot gerettet worden, nachdem ihr aufblasbares Boot zerbissen worden war. Mehrere Haiattacken hatten die beiden Rümpfe des Gefährts schwer beschädigt, wie die Australische Seesicherheitsbehörde (AMSA) bekannt gab. Auf Aufnahmen einer Nachtsichtkamera der Behörde ist zu sehen, wie der hintere Teil des Katamarans bereits tief im Wasser liegt.
Die drei Personen an Bord, zwei Russen und ein Franzose, seien von der Südseeinsel Vanuatu unterwegs nach Cairns im tropischen Norden von Australien gewesen, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP am Mittwoch. Mitten im Korallenmeer, einem Nebenmeer des Pazifiks, wurde das neun Meter lange Boot plötzlich von den Raubfischen angegriffen.
Frachterbesatzung eilt zur Hilfe
Als die "Tion" etwa 835 Kilometer südöstlich von Cairns zu kentern drohte, setzten die Männer einen Notruf an die Seerettung ab. Diese informierte ein Frachtschiff, das gerade in der Nähe des Katamarans unterwegs war und entsandte ein Flugzeug. Die Besatzung des Schiffs "Dugong Ace" holte die Segler schließlich an Bord und teilte mit, es gehe allen gut. Am Donnerstag sollen die Geretteten in Brisbane eintreffen.
Aufblasbare Mini-Katamarane mit wenigen Metern Länge seien bei Seglern beliebt, zitierte der australische Sender ABC den Bootshändler Tim Rice. Meist würden sie auf Seen sowie für kürzere Törns zwischen Inseln eingesetzt. Von einem neun Meter langen aufblasbaren Katamaran, der zum Überqueren eines Ozeans benutzt wurde, habe er aber zuvor noch nie gehört, sagte der Experte.
"Etwas dieser Größe hat wahrscheinlich mehrere Kammern. Wenn also ein Hai eine davon durchbohrt, ist so ein Boot noch immer schwimmfähig", betonte Rice. Das habe den Insassen wohl das Leben gerettet. Warum die Haie das Boot attackierten, war zunächst unklar.
- Nachrichtenagentur dpa