Unglücke im Mittelmeer Flüchtlingsboote gesunken: Zahl der Toten steigt
Heftige Winde hatten zu schweren Bootsunglücken vor der griechischen Küste geführt, nun sind weitere Todesopfer geborgen worden.
Nach dem Untergang zweier Flüchtlingsboote in griechischen Gewässern hat sich die Zahl der Todesopfer auf 29 erhöht. Sechs Leichen seien in der Nähe der Insel Kythira vor der Südküste der Halbinsel Peloponnes geborgen worden, teilte die griechische Küstenwache am Samstag mit. Die Unglücke mit einem Segelboot und einem Schlauchboot ereigneten sich am Donnerstag bei stürmischem Wetter vor den Inseln Kythira und Lesbos im östlichen Mittelmeer.
Vor der Ostküste der Insel Lesbos in der Ägäis sank bei starkem Wind in der Nacht zu Donnerstag ein Boot mit rund 40 Menschen an Bord. Bei den Insassen soll es sich ausschließlich um Frauen gehandelt haben, wie die griechische Küstenwache mitteilte.
Dramatisch verlief die Nacht auch auf der Insel Kythira im Süden der Halbinsel Peloponnes. Dort war am Mittwochabend bei starkem Wind ein Segelboot mit etwa 95 Migranten auf eine felsige Steilküste geprallt und auseinandergebrochen. Rettungskräften und Einwohnern gelang es bis zum Morgen, 80 Menschen in Sicherheit zu bringen. Videoaufnahmen zeigten, wie die verzweifelten Menschen versuchten, die Steilwand hinaufzuklettern.
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Migranten versuchen wieder verstärkt, über das Meer zu flüchten
Vielerorts in der Ägäis herrschen aktuell für die Jahreszeit typische starke Winde und Wellengang. Dennoch versuchten Migranten zuletzt wieder verstärkt, von der türkischen Westküste und Ländern im Nahen Osten nach Griechenland oder sogar direkt nach Süditalien zu gelangen. Die Boote sind meist heillos überfüllt und in schlechtem Zustand, immer wieder kommt es zu schweren Unglücken.
Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis appellierte an die Türkei, wegen extrem schlechten Wetters alle irregulären Überfahrten von Migranten zu verhindern. "Heute sind schon viele Leben in der Ägäis verloren gegangen", twitterte Mitarakis.
- Nachrichtenagenturen Reuters und afp