Brauchtum "Unidos do Viradouro" gewinnt Wettbewerb beim Karneval
Mit exotischen Kostümen und spektakulären Wagen zogen sie durch das Stadion in Rio de Janeiro. Nun hat eine Jury entschieden, welche die beste Sambaschule ist.
Die "Unidos do Viradouro" hat in Brasilien mit ihrem Umzug im Sambodrom den Wettbewerb als beste Sambaschule gewonnen. Die noch im letzten Jahr knapp unterlegene Schule aus der Stadt Niterói tauschte dieses Jahr die Plätze mit der Schule "Imperatriz Leopoldinense", die 2023 gewonnen hatte. Es ist der dritte Titel der Schule, die nun ausgezeichnet wurde. Eine Jury vergab dafür Noten in neun verschiedenen Kategorien wie zum Beispiel Kostüme, Harmonie oder Handlung.
Die "Unidos do Viradouro" würdigte bei ihrem Auftritt die Stärke der schwarzen Frauen und stellte den Kult der Schlangen vor, der im westafrikanischen Land Benin beim Vodou seinen Ursprung hat und eine dortige Religion darstellt.
Die zwölf Top-Schulen waren am Sonntag und Montag mit exotischen Kostümen, spektakulären Wagen und innovativen Lichteffekten jeweils bis in den frühen Morgen durch das Samba-Stadion gezogen. Beim Wettbewerb der Aufstiegsklassen, bei dem die Schulen bereits am Freitag und Samstag auftraten, ging die "Unidos de Padre Miguel" als Siegerin hervor. Mit dem Gewinn ergatterte sie sich für nächstes Jahr einen Startplatz als Top-Schule.
Geschichten der afrobrasilianischen Bevölkerung
Zu den diesjährigen Höhepunkten gehörten Handlungen, die auf unterschiedliche Art und Weise an Persönlichkeiten, kulturelle Traditionen und Geschichten der afrobrasilianischen Bevölkerung erinnerten. Bei einem Umzug wurde die Geschichte des Palmöls erzählt, bei einem anderen wurden Brasiliens Straßenverkäufer gewürdigt.
Zehntausende auf den Tribünen und in Logen sowie Millionen vor dem Fernseher in Brasilien und weltweit verfolgen für gewöhnlich die Umzüge auf dem überdimensionalen Laufsteg. Am Samstag ziehen die sechs bestplatzierten Sambaschulen ein letztes Mal durch das Sambodrom. Zuvor soll dort auch Brasiliens Superstar Anitta auftreten.
- Nachrichtenagentur dpa