Kampf gegen Impfmuffel Philippinen: Bürgermeister verlost unter Geimpften Kühe
Glücksspiele sind auf den Philippinen beliebt: Deswegen will der Bürgermeister einer Kleinstadt pro Monat eine Kuh unter Geimpften verlosen. Denn bisher wollen sich viele Menschen in dem Land nicht impfen lassen.
Wer sich impfen lässt, kann eine Kuh gewinnen: Mit dieser außergewöhnlichen Lotterie will der Bürgermeister einer philippinischen Kleinstadt die Bewohner zu einer Corona-Impfung bewegen. Ab Juli kann jeder Bürger von San Luis, der sich gegen das Coronavirus impfen lässt, an der Verlosung einer Kuh im Wert von umgerechnet rund 500 Euro teilnehmen. Ein Jahr lang soll monatlich ein Rind verlost werden.
Er hoffe, dass der Zeitraum ausreiche, um die meisten Erwachsenen in der 60.000-Einwohner-Stadt zu impfen, sagte Bürgermeister Jayson Sagum der Nachrichtenagentur AFP. Nur drei Prozent der Bewohner von San Luis haben sich bislang impfen lassen. Umfragen zeigen, dass etwa die Hälfte der älteren Menschen aufgrund von Berichten über unerwünschte Nebenwirkungen misstrauisch sind.
Um die Menschen zu einer Impfung zu bewegen, habe er sich eine Strategie überlegen müssen, sagte Sagum. "Und wir wissen, dass die Philippiner Glücksspiele mögen". Kühe als Preise seien für die landwirtschaftlich geprägte Stadt, in der viele Menschen Reis anbauen oder Enten und Fische züchten, die "perfekte Lösung".
Mit mehr als 1,2 Millionen Infektionen verzeichnen die Philippinen die zweithöchste Fallzahl in Südostasien. Die im März gestartete Impfkampagne kommt nicht nur aufgrund von Impfstoff-Knappheit schleppend voran. Einer Umfrage zufolge sind rund 60 Prozent der Einwohner nicht bereit, sich gegen Corona impfen zu lassen.
- Nachrichtenagentur AFP