45 Prozent sind unzufrieden Umfrage: Armin Laschet verliert in NRW deutlich an Zustimmung
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat in seinem Bundesland deutlich an Zustimmung verloren. Eine Umfrage zeigt, dass nur noch 46 Prozent der Befragten mit seiner politischen Arbeit zufrieden sind – zuletzt waren es noch 65 Prozent.
Als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (NRW) musste Armin Laschet sein Bundesland durch die Coronakrise steuern. Doch in den vergangenen zwei Monaten sind die Umfragewerte des CDU-Politikers drastisch gesunken. Das ergibt eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage vom Westdeutschen Rundfunk (WDR).
Laut der Umfrage "NRW-Trend" zeigten sich nur noch 46 Prozent der Befragten mit Laschets politischer Arbeit zufrieden, 45 Prozent waren unzufrieden. Bei der letzten Erhebung im April waren noch 65 Prozent der Befragten mit Laschet zufrieden und lediglich 30 Prozent unzufrieden gewesen.
Schwarz-gelbes Regierungsbündnis ohne Mehrheit?
Die kritischere Sicht der Bürger auf den Ministerpräsidenten schlug sich auch in den Wählerpräferenzen nieder. Würde an diesem Sonntag ein neuer Landtag in NRW gewählt, käme die CDU auf 37 Prozent – und damit auf drei Prozentpunkte weniger als im April. Ihr Koalitionspartner FDP käme unverändert auf sieben Prozent. Damit hätte das schwarz-gelbe Regierungsbündnis keine Mehrheit mehr im Landtag.
Die SPD konnte sich nach ihrem Rekordtief im April leicht erholen und stieg um einen Punkt auf 20 Prozent. Sie lag damit gleichauf mit den Grünen. Die AfD legte leicht um einen Punkt zu und kam auf sieben Prozent. Die Linke würde mit unverändert vier Prozent den Einzug in den Düsseldorfer Landtag verpassen.
Ministerpräsident Laschet, der sich um den CDU-Bundesvorsitz bewirbt, verlor durch die politischen Lager hinweg an Zustimmung – mit Ausnahme der AfD-Anhänger. Von den CDU-Anhängern waren noch 68 Prozent mit ihm zufrieden, dies waren 16 Prozentpunkte weniger als im April. Zulegen konnte er seit April nur bei AfD-Anhängern, von 20 Prozent auf 29 Prozent.
Laschet bekräftigt CDU-Anspruch auf Kanzlerkandidatur
Armin Laschet hat am Sonntag den Anspruch seiner Partei unterstrichen, den Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl 2021 zu stellen. Der "Welt am Sonntag" sagte er: "Viele in der Union teilen die Auffassung, dass die Erfolge unter Konrad Adenauer, Helmut Kohl und Angela Merkel auch auf die Verbindung von Kanzlerschaft und Parteivorsitz zurückzuführen sind." Auf die Frage, ob er diese Ansicht teile, sagte Laschet: "Das habe ich immer so gesehen und gesagt." Laschet geht weiter davon aus, dass CSU-Chef Markus Söder nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung steht. "Dazu hat er sich ja schon selbst klar geäußert. Das nehme ich ernst."
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) tritt nach vier Amtszeiten nicht mehr an. Die CDU muss auf einem Parteitag Ende des Jahres zunächst die Nachfolge von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer bestimmen. Für den Parteivorsitz bewerben sich neben Armin Laschet der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Anschließend soll mit der CSU über die Kanzlerkandidatur beraten werden.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa