ARD-"Deutschlandtrend" Union baut Vorsprung vor Grünen wieder aus
CDU/ CSU können sich wieder über wachsende Beliebtheit bei den Wählern freuen. An der Spitze der Auswahl der Politiker, mit denen die Befragten zufrieden sind, steht die Bundeskanzlerin.
Die Union hat sich im aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" wieder etwas stärker von den Grünen abgesetzt. CDU und CSU würden 27 Prozent der Stimmen erhalten, falls an diesem Sonntag ein neuer Bundestag gewählt würde, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Befragung des Instituts Infratest dimap hervorgeht. Das waren zwei Prozentpunkte mehr als im "Deutschlandtrend" für Dezember.
Die Grünen erreichten demnach unverändert 23 Prozent und blieben damit unangefochten zweitstärkste Kraft. Die SPD lag weiterhin bei 13 Prozent. Die AfD verlor im Vergleich zum Dezember einen Punkt und lag bei 14 Prozent. Die FDP kam unverändert auf neun Prozent, die Linke unverändert auf acht Prozent.
Mehrheit kennt SPD-Chefin Esken nicht
Trotz des über Wochen öffentlich ausgetragenen Mitgliederentscheids zur nächsten SPD-Spitze kennt eine Mehrheit der Wahlberechtigten die neue Parteichefin Saskia Esken nicht. Auch das ergab der ARD-"Deutschlandtrend". Demnach ist sie 57 Prozent der Befragten unbekannt oder sie können sie nicht beurteilen. Mit einem Zufriedenheitswert von 13 Prozent steht sie zudem auf dem letzten Rang der vorgegebenen Liste an Politikern – hinter Alice Weidel von der AfD (14 Prozent). Eskens Co-Vorsitzender Norbert Walter-Borjans (SPD) stand demnach nicht zur Auswahl.
An der Spitze der Auswahl an Politikern steht die Bundeskanzlerin. Mit der Arbeit von Angela Merkel sind 53 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Verglichen mit dem Wert des Vormonats Dezember legte sie um sechs Prozentpunkte zu. Dahinter folgen Außenminister Heiko Maas (SPD/45 Prozent) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD/44 Prozent).
Der Umfrage zufolge besserte sich auch die Zufriedenheit der Menschen mit der Arbeit der amtierenden Bundesregierung. Rund 36 Prozent der Deutschen gaben demnach an "zufrieden" oder "sehr zufrieden" mit der Koalition zu sein –ein Plus von fünf Prozentpunkten. Demgegenüber sind jedoch etwa 63 Prozent "weniger" oder "gar nicht" mit ihr zufrieden.
Asylpolitik laut Umfrage eines der drängendsten Probleme
Bei der Frage nach den drängendsten Problemen führt laut "Deutschlandtrend" derzeit die Flüchtlings-, Asyl- und Integrationspolitik. 31 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass in diesem Bereich am vordringlichsten Probleme gelöst werden müssten. Auf dem zweiten Platz folgte mit 27 Prozent die Umwelt- und Klimaschutzpolitik.
Sozialpolitische Fragestellungen folgten auf dem dritten Platz, so nannten jeweils 15 Prozent der Befragten eine wachsende soziale Ungleichheit sowie Probleme im Bereich der Bildung. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2017 wurden Zuwanderungs- und Gerechtigkeitsfragen seltener genannt. Bei Fragen rund um Asyl und Integration gab es einen deutlichen Rückgang um 16 Prozentpunkte. Zugleich stieg die Zahl derer, für die Umwelt- und Klimaschutz ein zentrales politisches Problem ist, um 18 Prozentpunkte.
Für die Sonntagsfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap am Dienstag und Mittwoch 1.506 Menschen befragt. Die Fehlertoleranz liegt je nach Prozentwert bei 1,4 bis 3,1 Punkten.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa