Umfrage zur großen Koalition Die meisten Deutschen wollen lieber Gabriel als Schulz zum Vizekanzler
Als Vizekanzler einer neuen großen Koalition wünschen sich die Deutschen lieber Sigmar Gabriel als Martin Schulz. Das zeigt eine neue Umfrage. Auch sonst schneidet der SPD-Chef schlecht ab.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 33 Prozent der Befragten dafür aus, dass Gabriel Stellvertreter von Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt. Nur 22 Prozent wünschten sich seine Ablösung durch SPD-Chef Schulz. Sechs Prozent sprachen sich für einen anderen Kandidaten aus, 39 Prozent machten keine Angaben.
Das Amt des Außenministers trauen noch weniger Befragte Schulz zu. Nur elf Prozent wünschten sich den ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten auf diesem Posten. Damit landete er noch hinter der amtierenden Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen von der CDU, die sich 13 Prozent für das Auswärtigen Amt wünschen. Favorit ist auch hier Gabriel: 32 Prozent wollen, dass er Chefdiplomat bleibt. Vier Prozent sind für einen anderen Kandidaten. Auch bei dieser Frage antwortete aber eine ungewöhnlich hohe Zahl der Befragten - 40 Prozent - mit "weiß nicht" oder machte gar keine Angaben.
Von den SPD-Wählern finden sogar 50 Prozent, dass Gabriel der bessere Außenminister ist. 13 Prozent sind für Schulz, elf Prozent für von der Leyen. Als Vizekanzler wünschen sich allerdings 40 Prozent der SPD-Wähler Schulz und nur 37 Prozent Gabriel.
Gabriel macht kein Geheimnis daraus, dass er gerne Außenminister bleiben würde. Parteichef Schulz hatte kurz nach der Bundestagswahl klar ausgeschlossen, in ein Kabinett von Kanzlerin Merkel einzutreten. Nach Abschluss der Sondierungsverhandlungen am vergangenen Freitag wollte er diese Aussage in einem Interview trotz mehrerer Nachfragen aber nicht wiederholen. Von der Leyen gilt als aussichtsreiche Kandidatin für den Außenministerposten, falls die SPD dieses Amt nicht mehr beanspruchen sollte.
Quelle:
- dpa