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Umfrage: Mehrheit der Deutschen für harte Haltung zur Türkei


Merkel soll es Erdogan zeigen
Mehrheit der Deutschen für harte Haltung zur Türkei

Von dpa, reuters
15.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen in Ankara im Februar.Vergrößern des Bildes
Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen in Ankara im Februar. (Quelle: dpa-bilder)

Die politischen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland, aber auch dem restlichen Europa, sind derzeit extrem angespannt. Auch die deutschen Bürger sind nach den Verbalausfällen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht gut auf die Türkei zu sprechen, wie zwei Umfragen belegen.

Zwei Drittel der Deutschen sind einer Umfrage für die "Bild"-Zeitung zufolge dafür, dass sich die Bundesrepublik für einen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei einsetzt. Nur jeder Zwölfte sei anderer Ansicht, ergab eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts INSA.

Die Türkei soll nicht in die EU

Bei den Wählern der Grünen ist die Mehrheit für den Abbruch der Verhandlungen mit 51 Prozent am geringsten, bei AfD-Anhängern mit 85 Prozent am höchsten. Von den Befragten mit Migrationshintergrund haben sich 59 Prozent für einen Abbruch der Beitrittsverhandlungen ausgesprochen. "Die große Mehrheit der Deutschen wünscht sich die Türkei nicht in der EU", sagte INSA-Chef Hermann Binkert. Für die Umfrage wurden vom 10. bis 13. März insgesamt 2051 Bürger befragt.

Bundeswehr soll aus Türkei abgezogen werden

Einer repräsentativen Umfrage des Instituts Civey im Auftrag der Zeitung "Welt" zufolge befürworten vier von fünf Deutschen einen Abzug oder die Verlegung der in der Türkei stationierten Bundeswehrsoldaten. Die Befürworter teilen sich in zwei Gruppen auf: 40,8 Prozent würden die Bundeswehrsoldaten in ein anderes Land verlegen, 38,8 Prozent nach Deutschland abziehen. Nur 14,8 Prozent sprachen sich laut der Umfrage dafür aus, dass die Bundeswehr in der Türkei bleibt.

Etwa 270 Bundeswehrsoldaten sind auf den Luftwaffenstützpunkten Konya und Incirlik in der Türkei am internationalen Anti-Terror-Einsatz gegen die Miliz Islamischer Staat (IS) beteiligt.

Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker

Im Zuge der Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland wegen Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in der Bundesrepublik haben Politiker wiederholt gefordert, die EU-Beitrittsgespräche zu beenden. Auch mit den Niederlanden liegt die türkische Regierung im Streit. Präsident Erdogan hat beiden Ländern Nazi-Methoden vorgeworfen, weil Wahlkampfauftritte vor einem Verfassungsreferendum Mitte April in der Türkei abgesagt wurden.

Am 16. April sollen die Türken über die Verfassungsreform abstimmen. Sie würde die Machtbefugnisse von Staatspräsident Erdogan massiv ausweiten. In Deutschland leben gut 1,4 Millionen wahlberechtigte Türken - die größte Gruppe in der EU.

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