Umfrage zur AfD Anhänger vertrauen eher Seehofer als Petry
AfD-Chefin Frauke Petry genießt unter den Anhängern der eigenen Partei kein besonders großes Vertrauen. Wünschen würden sich die Wähler der Alternative für Deutschland eher den Frontmann einer anderen Partei.
Bei der Frage, welche Politiker das meiste Vertrauen genießen, bildet AfD-Chefin Petry mit 19 Punkten das Schlusslicht. Selbst von den Anhängern ihrer eigenen Partei wurde sie mit nur 47 Vertrauenspunkten bedacht. Hoch im Kurs steht bei den AfD-Sympathisanten dagegen Horst Seehofer. Der CSU-Chef bekam von ihnen 69 Punkte, nur sieben weniger als von den eigenen Anhängern.
Am meisten Vertrauen unter den deutschen Politikern genießt nach einer Forsa-Umfrage derzeit Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 63 Punkten, es folgen Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit je 62 Punkten sowie Kanzlerin Merkel mit 61 Punkten.
AfD sinkt ab, Union gewinnt dazu
Einer weiteren Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag von "Stern" und RTL zufolge müsste die AfD bei der Sonntagsfrage aktuell Federn lassen. Die Befragung wurde nach den Terroranschlägen von Brüssel durchgeführt.
Die AfD würde demnach drei Prozentpunkte einbüßen und nur noch zehn Prozent erzielen. Die Unionsparteien dagegen konnten ihren Zustimmungswert gegenüber der Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 36 Prozent ausbauen.
Auch die FDP legte einen Punkt zu und kommt nun auf sieben Prozent. Dagegen verharrte die SPD unverändert bei 20 Prozent, die Grünen bei 13 Prozent und die Linken bei acht Prozent.
Merkel erreicht neues Jahres-Hoch
Nach den Terroranschlägen von Brüssel haben nicht nur die Unionsparteien, sondern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel an Unterstützung in der Wählerschaft gewonnen.
Nach der Forsa-Erhebung erhöhte Merkel ihren Zustimmungswert als Kanzlerin um drei Punkte auf das neue Jahres-Hoch von 52 Prozent, während sich wie in der Vorwoche nur 13 Prozent SPD-Chef Sigmar Gabriel als Kanzler wünschen würden.
Zwei Faktoren ausschlaggebend
"Weil sich nach den Anschlägen in Brüssel die Terrorgefahr erhöht hat, wenden sich die Bürger - wie auch schon nach den Pariser Attentaten - wieder stärker den staatstragenden Parteien zu", erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner.
Auch die Einigung zwischen der EU und der Türkei in der Flüchtlingsfrage dürfte sich demnach positiv für die Kanzlerin und ihre Partei ausgewirkt haben. Merkels Popularität profitiere von der Einigung mit Ankara.
Güllner zufolge kann die SPD allerdings nicht von dem Trend profitieren, weil Parteichef Sigmar Gabriel es nicht schaffe, "sich und seine Partei stärker zu profilieren". Auch auf die AfD wirke er sich deutlich nachteilig aus.