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Grünen-Chef: Nouripour stichelt gegen Klingbeil (SPD) und Merz (CDU)


Neuer Grünen-Co-Vorsitzender
Nouripour stichelt gegen Klingbeil und Merz – SPD-Chef reagiert

Von t-online, afp, lw

Aktualisiert am 30.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Omid Nouripour: Er ist neuer Grünen-Chef.Vergrößern des Bildes
Omid Nouripour: Er ist neuer Grünen-Chef. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Die Grünen haben eine neue Doppelspitze: Ricarda Lang und Omid Nouripour wurden mit großer Mehrheit gewählt. Letzterem ging bei seiner Rede sofort ein frecher Spruch über die Lippen.

Omid Nouripour und Ricarda Lang sind neue Vorsitzende der Grünen. In der Bewerbungsrede des Außenpolitikers ließ besonders eine Aussage aufhorchen: "Als Student habe ich gekellnert, heute kann ich besser kochen als Lars Klingbeil und Friedrich Merz", scherzte der neue Grünen-Chef.

Lars Klingbeil, Vorsitzender der SPD, reagierte prompt auf Twitter: "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit euch beiden. Und lieber Omid, ich freue mich, bekocht zu werden", hieß es in den Glückwünschen an die neue Grünen-Doppelspitze. Friedrich Merz, der neue Chef der CDU, ging nicht auf Nouripours scherzhafte Bemerkung ein. Er twitterte lediglich: "Herzlichen Glückwunsch an Omid Nouripour und Ricarda Lang zur Wahl als Vorsitzende der Grünen. Auf einen fairen Wettbewerb!"

Scholz und Esken gratulierten ebenso

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte den neuen Grünen-Vorsitzenden auf Twitter: "Ich freue mich darauf, gemeinsam am Fortschritt für unser Land zu arbeiten und wünsche gutes Gelingen bei der neuen Aufgabe." SPD-Co-Chefin Saskia Esken twitterte ebenso, sie freue sich auf die Zusammenarbeit. "Lasst uns im Wettstreit um die besten Ideen unser Land voranbringen und es gerechter und nachhaltig machen", so Esken.

Johannes Vogel, stellvertretender FDP-Chef schrieb auf Twitter: "Herzlichen Glückwunsch zur Wahl, liebe Ricarda Lang – auf weitere dramatische Western zusammen! Dir ebenfalls ganz herzlichen Glückwunsch, lieber Omid Nouripour! Freue mich auf unseren gründlich geplanten Kaffee!"

Nouripour will in K-Frage wieder mitspielen

Der 46-jährige Nouripour machte sich bisher vor allem als Außenpolitiker einen Namen. Als neuer Grünen-Chef wird er künftig für die ganze Themenpalette der Partei zuständig sein. Ausbau der erneuerbaren Energien, Artenschutz, Sozialpolitik, bezahlbare Wohnungen – gute Antworten zu diesen und weiteren Themen sind nach Ansicht Nouripours der Schlüssel dazu, "wieder in der Kanzlerfrage mitspielen zu können".

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Der zum Realo-Lager zählende Nouripour bekräftigte in seiner Bewerbungsrede, die gesamte neue Spitze werde auch den Wahlkampf nacharbeiten, "um das nächste Mal noch erfolgreicher zu sein". Als Parteichef will er die Grünen zur "führenden Kraft der linken Mitte in Deutschland" machen, wie Nouripour betont. Den neuen Parteivorstand sieht er als Scharnier zwischen der Basis und den an der Bundesregierung beteiligten Grünen.

Lang ist jüngste Grünen-Chefin

Mit 28 Jahren ist Lang die jüngste Grünen-Vorsitzende, blickt aber bereits auf eine lange Parteikarriere zurück. Vor ihrer Wahl zur Parteichefin war Lang stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Seit vergangenem Herbst sitzt sie zudem im Bundestag. Geboren 1994 in Filderstadt in Baden-Württemberg, trat Lang mit 18 Jahren in die Partei ein. Ein 2012 begonnenes Jurastudium schloss sie nicht ab. Von 2017 bis 2019 war Lang Vorsitzende der Grünen Jugend.

Ihre Themen sind Feminismus, Vielfalt und Strategien gegen rechts ebenso wie Gesundheits- und Pflegepolitik. Soziale Gerechtigkeit, verbunden mit dem Klimaschutz, ist ein zentrales Anliegen der Frau, die bei einer alleinerziehenden Mutter aufwuchs. Deren Erfahrungen als Sozialarbeiterin in einem Frauenhaus hätten sie bewogen, in die Politik zu gehen, betonte Lang auch in ihrer Bewerbungsrede für das neue Amt.

Verwendete Quellen
  • Grünen-Parteitag am 29. Januar 2022
  • Twitter
  • Nachrichtenagentur AFP
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