"Verheerende Bilanz" Linke: Afghanistan-Einsatz ist gescheitert
Gerade wurden die letzten Bundeswehr-Soldaten aus Afghanistan ausgeflogen. Fast 20 Jahre dauerte der Einsatz. Linke-Chefin Hennig-Wellsow kritisiert ihn scharf.
Nach dem Abzug der letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan spricht die Linke von einem gescheiterten Einsatz. "Gemessen an Zielen wie Stabilität, dem Aufbau eines demokratischen Staates und dem Schutz der Grundrechte kann man den Einsatz nur als gescheitert bezeichnen", sagte Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Sie sprach angesichts von 59 getöteten Bundeswehrsoldaten, vielen zivilen Opfern und den Milliardenkosten von einer erschütternden Bilanz. Es stelle sich die Frage, ob der Einsatz je geeignet gewesen sei, die genannten Ziele zu erreichen, oder ob es nicht bessere zivile Mittel gegeben hätte. "Und diese Frage stellt sich in meinen Augen für jeden Auslandseinsatz der Bundeswehr."
Linksfraktionschef und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl Dietmar Bartsch sagte im RTL/ntv-"Frühstart": "Es gibt Zehntausende Zivilisten, die tot sind, 59 tote Bundeswehrsoldaten, über 13 Milliarden hat dieser Einsatz gekostet und die Taliban sind wieder da. Also es ist letztlich eine verheerende Bilanz."
- Nachrichtenagentur dpa