Gleich zwei Politiker beliebter Deutsche halten Merz für schlechtesten Unions-Kanzlerkandidaten
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Friedrich Merz, Markus Söder oder Hendrik Wüst – wer hat das Zeug zum Kanzlerkandidaten der Union bei der nächsten Bundestagswahl? Das sagen die Deutschen.
Diese Frage beschäftigt die Union bereits brennend: Wer soll bei der Bundestagswahl 2025 als Kanzlerkandidat antreten? In dem Rennen fallen immer wieder folgende drei Namen: CDU-Chef Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder und Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (CDU). Jetzt zeigt eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, wen die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland am ehesten geeignet sehen:
Den Ergebnissen zufolge schneidet Söder mit 23 Prozent der Befragten, die für ihn stimmten, am besten ab. Wüst bringt es auf zwölf Prozent, Merz bildet das Schlusslicht mit elf Prozent. Ernüchternd dürfte jedoch für alle drei Kandidaten sein, dass mehr als ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger (35 Prozent) keinen der drei genannten Politiker für geeignet für eine Kanzlerkandidatur hält.
Söder punktet bei Wählern von Union und AfD
Betrachtet man die Ergebnisse nach den Wahlabsichten der Bürgerinnen und Bürger, wird deutlich, dass Söder vor allem unter Anhängern der Union punkten kann: 43 Prozent dieser Wählergruppe stimmten für ihn, Merz brachte es hier nur auf 22 Prozent, Wüst auf 16 Prozent.
Eine ähnliche Reihenfolge zeigt sich bei Wählerinnen und Wählern der AfD: Hier stimmten 28 Prozent für Söder, neun Prozent für Merz und drei Prozent für Wüst.
Ein anderes Bild zeichnet sich wiederum ab, wenn man die Stimmen der Grünen-Wählerinnen und Wähler betrachtet: Hier sieht jeder oder jede Vierte Wüst als den geeignetsten Kanzlerkandidaten der Union, Merz und Söder bringen es beide nur auf neun Prozent. Unter FDP-Anhängerinnen und Anhängern kann Merz noch am ehesten punkten: Hier liegt er mit 23 Prozent nur einen Prozentpunkt hinter Söder.
Merz bei Frauen unbeliebt
Betrachtet man die Ergebnisse nach Geschlechtern, zeigt sich, dass Merz unter Frauen (sieben Prozent) deutlich unbeliebter ist als bei Männern (16 Prozent). Auch Wüst hat mehr männliche Unterstützer (14 Prozent) als weibliche (zehn Prozent). Söder punktet fast gleichermaßen bei Frauen (22 Prozent) und Männern (24 Prozent).
Mit Blick auf den Bildungsstand der Bürgerinnen und Bürger ist Söder vor allem bei niedrig gebildeten Personen beliebt: In dieser Gruppe unterstützen ihn 29 Prozent und damit viermal so viele Menschen wie Merz (sieben Prozent) und fast dreimal so viele wie Wüst (zehn Prozent).
Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, die vom 5. bis 7. Mai 2023 durchgeführt wurde. Ipsos hat die Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl.
- Presseinformation von Ipsos: "Unions-Kanzlerkandidatur: Keiner der Favoriten kann Mehrheit überzeugen, Söder klar vorne"