Hochphase von Nato-Manöver beginnt Bundeswehr warnt: "Werden der Bevölkerung einiges zumuten"
In den kommenden Wochen werden auch die Deutschen das Nato-Großmanöver "Steadfast Defender" zu spüren bekommen. Die Bundeswehr bittet um Rücksicht.
In den nächsten Wochen werden auf den deutschen Straßen vermehrt Militärkonvois zu sehen sein: Am Montag begann die "sichtbare Hochphase" des deutschen Beitrags zum Nato-Großmanöver "Steadfast Defender" (Standhafter Verteidiger), wie Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer in Berlin sagte. "In den kommenden Wochen werden wir der Bevölkerung einiges zumuten", kündigte er an. Die Militärübung habe "Auswirkungen auf den Alltag". Er bat darum, Kolonnen auf den Autobahnen möglichst Vorrang zu gewähren.
Vor dem Hintergrund des russischen Kriegs in der Ukraine hatte die Nato im Januar das größte Manöver seit Jahrzehnten begonnen. Bei der Militärübung mit rund 90.000 Soldaten soll nach Nato-Angaben als Ernstfall ein russischer Angriff auf Bündnisgebiet geprobt werden. Das Großmanöver dauert bis Ende Mai.
Embed
"Die Bundeswehr muss üben, üben und nochmals üben"
An der Militärübung beteiligen sich alle 32 Bündnisländer. Die Bundeswehr stellt rund 12.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 3.000 Fahrzeuge. Der deutsche Beitrag an den Teilübungen trägt den Namen Quadriga 2024. Auch eine maritime Komponente sei darin enthalten, so Breuer.
"Die Bundeswehr muss gerade in diesen Zeiten üben, üben und nochmals üben", sagte der Generalinspekteur. Es gehe darum, "schnell und wirksam zu reagieren". Geschwindigkeit und Mobilität seien ein "signifikanter Beitrag zur Abschreckung an der Ostflanke". Er hob hervor, dass Deutschland die "logistische Drehscheibe" im Herzen Europas sei, was ebenfalls gestemmt werden müsse.
Bundeswehr-Generalleutnant Alexander Sollfrank sagte: "Im Fokus steht die rasche Verlegung großer Truppenteile." Aus allen Nato-Ländern würden Kräfte an die Ostflanke verlegt. "Die Übungen fungieren als ein klares Signal der Abschreckung an jeden Aggressor", betonte er und fügte hinzu: "Wir müssen uns hier für den Verteidigungsfall vorbereiten."
- Nachrichtenagentur afp