Attacke nicht politisch motiviert Neuem Oberbürgermeister wird Zahn herausgeschlagen
Freiburgs neuer Oberbürgermeister Martin Horn ist verletzt worden: Bei seiner Wahlparty hat ihn ein Mann attackiert und brutal ins Gesicht geschlagen. Der Täter soll psychisch krank sein.
Der neue parteilose Freiburger Bürgermeister Martin Horn ist nur kurz nach seinem Wahlsieg angegriffen und verletzt worden. Der 33-Jährige wurde bei seiner Wahlparty am Sonntagabend attackiert, wie ein Sprecher der Polizei in Freiburg bestätigte. Er hatte zuvor bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag gesiegt und wird zum 1. Juli Nachfolger des Grünen-Politikers Dieter Salomon.
Zahn ausgeschlagen
Ein 54 Jahre alter Tatverdächtiger sei vorläufig festgenommen worden. Horn sei ins Gesicht geschlagen worden. Die Folge seien ein ausgeschlagener Zahn und eine Wunde unter dem Auge. Horn habe vom Rettungsdienst behandelt werden müssen und sei zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die Attacke soll nicht politisch motiviert gewesen sein. Das haben erste Ermittlungen des Staatsschutzes ergeben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Bei dem festgenommenen Angreifer, einem 54-Jährigen aus dem Raum Freiburg, gebe es Hinweise auf eine psychische Erkrankung.
Horn berichtete in einem Video auf Facebook: "Ich habe eine gebrochene Nase, zwei kleine Stiche und einen abgebrochenen Zahn." Doch sollten sich seine Anhänger von so einem Zwischenfall nicht die Laune verderben lassen. Er wurde in einem Krankenhaus behandelt, nahm aber später am Abend wieder an seiner Siegesfeier teil.
Freiburgs erster Grüner Bürgermeister Salomon abgewählt
Der grüne Oberbürgermeister von Freiburg, Dieter Salomon, ist nach 16 Jahren im Amt abgewählt. Der 57-Jährige erreichte bei der Oberbürgermeisterwahl nicht die Mehrheit der Stimmen. Zum neuen Rathauschef wählten die Freiburger den parteilosen Sozialwissenschaftler Martin Horn. Er ist nach eigenen Angaben der jüngste Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Horn, der im Wahlkampf von der SPD unterstützt wurde, tritt das Amt am 1. Juli an.
Salomon war vor 16 Jahren zum Stadtoberhaupt gewählt worden. Er war erster grüner Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Der 57-Jährige hatte bereits vorab angekündigt, im Falle einer Wahlniederlage in den Ruhestand zu gehen. "Für mich beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt", sagte er am Wahlabend.
Nach vielen Jahren als Berufspolitiker verlasse er nun seine politischen Ämter. Es sei ihm nicht gelungen, die Mehrheit der Wähler zu überzeugen. "Martin Horn ist der Sieger", sagte Salomon. Dies müssten er und seine Unterstützer anerkennen.
Wahlbeteiligung bei rund 52 Prozent
Horn, Europa- und Entwicklungskoordinator bei der Stadt Sindelfingen, hatte sich bereits im ersten Wahlgang vor Salomon an die Spitze gesetzt. Er erreichte nach Angaben des Rathauses 44,2 Prozent der Stimmen. Salomon kam auf 30,7 Prozent. Das Wahlergebnis wurde als Schlappe für die Grünen und die CDU gewertet – die beiden Parteien hatten sich für Salomons Wiederwahl stark gemacht. Die Wahlbeteiligung lag nach offiziellen Angaben bei 51,7 Prozent.
Freiburg ist mit rund 230.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Baden-Württemberg. Vor Salomon hatte 40 Jahre lange die SPD den Oberbürgermeister in Freiburg gestellt.
- dpa