Neue Details zum Waffenfund Festgenommener Soldat aus Hessen schrieb rechtes Manifest
Die Polizei hat einen Soldaten der Bundeswehr festgenommen. Offenbar hat der Mann aus Hessen einen rechtsradikalen Hintergrund, wie ein Medienbericht nun aufdeckt.
Der am Sonntag in Hessen festgenommene Bundeswehrsoldat hat offenbar ein Manifest geschrieben, dass rechtsextremes Gedankengut beinhaltet. Darüber berichtet der "Spiegel".
Der Festnahme soll ein Streit mit der Freundin des 21-Jährigen voran gegangen sein. Offenbar rief sie die Polizei und gab den entscheidenden Hinweis. In einer Sporttasche des Mannes, die er bei seiner Freundin hatte liegen lassen, habe die Polizei ein Schriftstück mit dem Titel "Wie man die Macht in Deutschland übernehmen könnte" gefunden.
Rechte Flyer in Stube gefunden
Die Frau habe dem Bericht zufolge gesagt, der 21-Jährige laufe bewaffnet herum, habe sich rassistisch gegenüber Ausländern geäußert und auch über Anschläge gesprochen. Er soll außerdem versucht haben, aus Munition Sprengstoff für Rohrbomben zu gewinnen, knapp 30 Gramm soll er bereits zusammengetragen haben. Auch rechte Flyer und Bücher soll man in seiner Stube bei der Bundeswehr gefunden haben. Auf dem Messenger-Dienst Telegram soll er Mitglied einer nationalistischen Gruppe gewesen sein.
Spezialkräfte der hessischen Polizei hatten den Soldaten am Sonntag festgenommen und Waffen sowie Munition sichergestellt. Auch sein Vater und sein Bruder sind inzwischen festgenommen worden. Den Männern aus Glashütten im Hochtaunuskreis werde zur Last gelegt, "illegal Waffen und Munition gehortet und sich in rechtsextremer Weise geäußert zu haben", hieß es in einer Pressemitteilung.
Waffen und Sprengmittel gefunden
Die Polizei stellte Kurz- und Langwaffen, Munition, eine Handgranate sowie Sprengmittel sicher. Dabei geht es nach ersten Erkenntnissen überwiegend um Material, das nicht aus Bundeswehrbeständen stammt. So handelt es sich bei der Handgranate wohl um ein Modell aus dem früheren Jugoslawien.
Die Behörden ermitteln wegen Verdachts der Volksverhetzung und Verstoßes gegen das Sprengstoff-, Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Die Bundeswehr erklärte, die Strafverfolgungsbehörden würden bei ihren Ermittlungen unterstützt. Weitere Auskünfte könnten nicht gegeben werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Spiegel: Ermittler finden rechtsextremes Manifest bei Bundeswehrsoldaten