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Franco A. hatte offenbar eine Mord-Liste


Linken-Politikerin im Visier
Franco A. hatte offenbar eine Mord-Liste

Von dpa
30.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Politikerin Anne Helm, heute Linkspartei, stand offenbar auf der Todesliste von Franco A.Vergrößern des Bildes
Die Politikerin Anne Helm, heute Linkspartei, stand offenbar auf der Todesliste von Franco A. (Quelle: Maurizio Gambarini/dpa-bilder)

Bei den Ermittlungen gegen den Bundeswehr-Offizier Franco A., der sich monatelang als syrischer Flüchtling ausgegeben hat, ist laut Medienberichten eine Liste von Anschlagsopfern entdeckt worden. Zudem wurden im Asylverfahren zahlreiche Ungereimtheiten nicht beachtet.

Der Berliner "Tagesspiegel" nannte die Berliner Linken-Abgeordnete Anne Helm als Beispiel, die darüber vom Landeskriminalamt (LKA) informiert worden sei. Auf der Liste stehen nach Berichten verschiedener Zeitungen noch Namen weiterer Menschen.

Helm sagte dem "Tagesspiegel", sie habe schon wiederholt Drohungen aus der rechten Szene erhalten und wolle sich nicht einschüchtern lassen, doch dies habe eine neue Qualität. "Das kann der nächste Schritt sein, solche Drohungen in die Tat umzusetzen", sagte sie dem "Tagesspiegel" mit Blick auf die Liste.

Franco A. war am Mittwoch unter dem Verdacht festgenommen worden, einen Anschlag geplant zu haben. Er hatte sich laut Staatsanwaltschaft offensichtlich monatelang unter falschem Namen als syrischer Flüchtling ausgegeben. Ihm war vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sogar sogenannter subsidiärer Schutz gewährt worden. Er flog auf, nachdem er am Wiener Flughafen eine Pistole versteckt hatte.

Franko A. gab sich als syrischer Christ aus

Unterdessen wurden neue Details zu Ungereimtheiten bekannt, die in dem Asylverfahren von Franco A. übersehen oder nicht beachtet wurden. Die "Nürnberger Nachrichten" berichteten unter Berufung auf die Asylakte des Offiziers mit dem Alias-Namen "David Benjamin", dieser sei kaum in der ihm zugewiesenen Unterkunft im bayerischen Baustarring bei Kirchberg aufgetaucht. In einem Behördenvermerk heiße es dazu, er sei "viel unterwegs". Auch seine Ladung zur Asylanhörung sei zunächst zurückgeschickt worden mit dem Vermerk, "Herr Benjamin" sei dort nicht bekannt.

In der Anhörung gab sich Franco A., der offensichtlich nur wenige Worte Arabisch sprach, mehreren Medienberichten zufolge als syrischer Christ aus, der wegen seines Glaubens verfolgt worden sei. Auch soll er behauptet haben, bei einem Angriff der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) durch einen Granatsplitter verletzt worden zu sein. Auch dies sei entgegen üblichen Gepflogenheiten nie ärztlich überprüft worden.

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