CDU-Bundesvize Prien zu Pisa-Debakel: "Dringender Handlungsbedarf
"Es ist ein miserables Ergebnis und das muss nicht nur nüchtern analysiert werden, sondern muss auch Konsequenzen haben", fordert die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein angesichts der Pisa-Ergebnisse.
CDU-Bundesvize und Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien sieht angesichts der desaströsen Pisa-Ergebnisse "dringenden Handlungsbedarf". Das Ergebnis habe sich eingereiht in die Ergebnisse der nationalen Studien der letzten Zeit, sagte Prien im "Deutschlandfunk". Daher sei es nicht überraschend. "Aber das macht es ja nicht besser. Es ist ein miserables Ergebnis und das muss nicht nur nüchtern analysiert werden, sondern muss auch Konsequenzen haben."
Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Pisa-Studie veröffentlicht. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handle es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Das hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitgeteilt.
Es gehe darum, die basalen Kompetenzen stärker in den Blick zu nehmen und diese zu fördern, auch schon in der Kita, sagte Prien. "Der Schlüssel zu mehr Bildungserfolg liegt in der Kita. Und wir müssen da mehr tun."
Darauf habe sich die Landesregierung in Schleswig-Holstein auch verständigt. "Wir haben mehrere Dinge vereinbart." Unter anderem soll laut Prien im Umkreis der Perspektivschulen zum nächsten Schuljahr eine besondere Sprachförderung eingeführt werden. Perspektivschulen in Schleswig-Holstein sind Schule mit besonders schwierigem sozialem Umfeld, für die es ein eigenes Förderprogramm gibt.
Thema bessere Lehrerbildung
Zudem zeigte Prien sich im "Deutschlandfunk" überzeugt, dass es an allen Schulstandorten ein Screening in den Kitas braucht. "Und ich werde da auch nicht nachlassen."
Zudem müssen der Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg durch frühes Eingreifen reduziert und der Mathematikunterricht besser werden. Auch das Thema besserer Lehrerbildung müsse angegangen werden.
Bereits vor der Veröffentlichung der Ergebnisse hatte Prien betont, dass Deutschland den Weg vom Sozialstaat zum sozialen Bildungsstaat einschlagen müsse. Bildung müsse über alle Altersstufen hinweg in den Haushalten von Bund und Ländern priorisiert werden.
- Nachrichtenagentur dpa