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PR-Desaster für Aminata Touré? Auftritt in Kieler Boxverein sorgt für Kritik


"Hochproblematisch"
Wirbel um Auftritt von Touré in Kieler Boxverein

Von dpa
Aktualisiert am 05.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Aminata Touré (Archivbild): Die Grünen-Ministerin steht in der Kritik wegen eines Besuchs in einem Boxclub.Vergrößern des BildesAminata Touré (Archivbild): Die Grünen-Ministerin steht in der Kritik wegen eines Besuchs in einem Boxclub. (Quelle: Petra Nowack/imago images)
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Aminata Touré hat einen Boxclub besucht, um für Integration zu werben. Doch der Auftritt der grünen Landesministerin hatte einen bitteren Beigeschmack.

Mit einem Auftritt bei einem Kieler Boxverein hat Integrationsministerin Aminata Touré überregionales Aufsehen erregt. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtete, residiere unter der Adresse des Vereins "Unlimited Boxing" der "Germany Boxclub Kiel e. V.", ehemals "Germanen Boxstall". Vorstand sei ein Boxpromoter von zweifelhaftem Ruf, der 2019 bei einer Veranstaltung mit einem Nazi-Shirt mit der Aufschrift "Kraft durch Freude" aufgefallen sei. In Sicherheitskreisen wird dieser nach dpa-Informationen dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet.

Ein Ministeriumssprecher erklärte dazu, Mitglieder hätten Touré zu dem Besuch eingeladen. "Der Verein bietet auch für Kinder und Jugendliche aus unstabilen Familienverhältnissen oder aus einem allgemeinen Umfeld mit erheblichen sozialen Herausforderungen ein umfangreiches Sportprogramm an." Vorrangig handele es sich dabei um Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund.

"Das ist mein Selbstverständnis als Sozialministerin"

An dem Termin Mitte März hätten rund 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teilgenommen, nicht aber der genannte Vorstand, sagte der Sprecher. Die Organisatoren des Vereins hätten glaubhaft versichert, dass von ihrer Seite keine inhaltliche Verbindung zum "Germany Boxclub Kiel" existiere. Sie hätten sich klar von rechtem Gedankengut distanziert.

Touré selbst sagte, sie werbe aktiv dafür, eingeladen zu werden. Im Boxclub werde mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationsgeschichte pädagogisch und integrativ gearbeitet. "Auch bei solchen Projekten ist es mir besonders wichtig, sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Ich werde weiterhin an Orte gehen, wo das Leben spielt. Das ist mein Selbstverständnis als Sozialministerin."

Wie das Nachrichtenmagazin weiter berichtete, räumte ein Vertreter von "Unlimited Boxing" ein, es handele sich um einen "nicht-rechtlichen Verein", der nicht gemeinnützig sei, aber wie ein Verein organisiert sei. Man befinde sich in Gründung, eine Eintragung im Vereinsregister solle es noch geben. Der Verein nutze die Halle alleine.

SPD-Fraktionschef Thomas Losse-Müller sagte, "es ist hochproblematisch, wenn ein Betreiber eines Boxclubs, der nun wirklich keinen Hehl aus seiner rechtsradikalen Einstellung macht, nun mit den Bildern und Aussagen der Integrationsministerin in sozialen Medien Werbung macht". Für eine Ministerin gelte eine besondere Sorgfaltspflicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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