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Anstieg: Immer mehr Kinder leben in Hartz-IV-Familien


Anstieg um zwei Prozent
Immer mehr Kinder leben in Hartz-IV-Familien

Von dpa
21.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Agentur für Arbeit: Die Bundesregierung soll nach Meinung einiger Politiker mehr gegen Kinderarmut tun.Vergrößern des Bildes
Agentur für Arbeit: Die Bundesregierung soll nach Meinung einiger Politiker mehr gegen Kinderarmut tun. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

In Deutschland leben rund zwei Millionen Kinder in Hartz IV-Haushalten. Dies sind knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Politiker fordern ein Konzept gegen die steigende Kinderarmut.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten ist gestiegen. Im Dezember 2017 lebten knapp 2,04 Millionen unter 18-Jährige in sogenannten Bedarfsgemeinschaften, die auf diese Unterstützung angewiesen waren. Das waren rund 35.000 oder 1,75 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Der Anstieg gehe vor allem auf ausländische Kinder zurück – Flüchtlinge sowie EU-Zuwanderer, sagte eine Sprecherin der Nürnberger Behörde am Freitag. Zuerst hatte die "Passauer Neue Presse" über den Anstieg berichtet.

Die Zahl steigt seit Jahren. Ende 2012 hatten noch rund 1,9 Millionen Minderjährige in Familien gelebt, die wegen Jobverlusts oder zu geringen Lohns auf Hartz IV angewiesen waren. Ziehe man Hilfsbedürftige mit ausländischem Pass ab, habe sich die Lage in den zurückliegenden Jahren allerdings verbessert, hieß es zuletzt von der Bundesagentur.

"Wirksames Konzept gegen Kinderarmut vorlegen"

"Für eines der reichsten Länder der Erde ist es beschämend, dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind", sagte die Sozialexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, der Zeitung. "Die Bundesregierung muss endlich ein wirksames Konzept gegen Kinderarmut vorlegen." Sie forderte, die Leistungen für Kinder zu erhöhen und eine eigenständige Kindergrundsicherung einzuführen.

Der sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober, sagte: "Der Ruf nach mehr Geldleistungen trifft nicht den Kern des Problems." Wichtiger sei ein wirksames Bildungskonzept: "Zu häufig geht der Bildungshintergrund der Eltern mit einem geringen Bildungserfolg der Kinder einher."

Verwendete Quellen
  • dpa
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