Telemedizin Spahn will Verbot für ärztliche Fernbehandlungen aufheben
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, das Verbot von ärztlichen Behandlungen per Video aufzuheben. Die Telemedizin könnte vielen Patienten den Alltag erleichtern.
"Ich bin dafür, Onlinebehandlungen zu erleichtern, auch bei der Erstbehandlung", sagte er der Zeitung Thüringer Allgemeine. Im Gesundheitsbereich lasse sich dank der Digitalisierung vieles neu denken.
Klar sei, das die Telemedizin nicht den persönlichen Kontakt ersetze, betonte Spahn. Es werde keinen Zwang zur Onlinebehandlung geben. "Wir würden lediglich den Alltag vieler Menschen leichter machen", sagte er. Der Bundesminister verwies auf Studien, denen zufolge 50 bis 70 Prozent der Arztbesuche einfache Rück- und Klärungsfragen sind. "Die kann man natürlich auch digital machen, durch eine Onlinesprechstunde."
Bislang sind Fernbehandlungen nur Ausnahmen
Spahn wird am 8. Mai auf dem Bundesärztetag in Erfurt sprechen, wo die Telemedizin eines der zentralen Themen sein soll. Insbesondere berufsständische Regelungen verbieten Online-Behandlungen bislang weitgehend. Derzeit dürfen Ärzte nur in Ausnahmefällen Folgebehandlungen per Videosprechstunde anbieten, etwa um den Heilungsfortschritt bei Wunden zu begutachten.
- AFP