Steigende Tendenz Hunderte Rechtsextreme haben einen Waffenschein
Hunderte Rechtsextremisten in Deutschland haben einen Waffenschein. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Linkspartei sieht ein Alarmsignal.
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) hervorgeht, über die die "Welt am Sonntag" berichtet, liegt die Zahl der Rechtsextremisten mit Waffenschein bei rund 750. Im Jahr 2014 sollen demnach nur etwa 400 Rechtsextreme eine Erlaubnis zum Waffenbesitz gehabt haben.
Weiter meldete das Blatt, dass sich 2016 die Zahl der Angriffe mit Waffen auf Flüchtlinge, Unterkünfte und Helfer im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt habe. In 79 Fällen wurden demnach bundesweit Personen oder Einrichtungen mit Waffen attackiert - unter anderem mit Pistolen, Gewehren sowie Gas- und Schreckschusswaffen. Im Jahr 2015 hatten die Sicherheitsbehörden noch rund 30 Angriffe dieser Art gezählt, wie es hieß.
Renner sagte der "Welt am Sonntag": "Die Verdopplung von Waffengewalt bei rassistischen Angriffen auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte muss durch ein bundesweites Sicherheitskonzept beantwortet werden."
Immer mehr Menschen in Deutschland legen sich zudem einen sogenannten kleinen Waffenschein zu. Ende Oktober 2016 waren rund 449.000 dieser Waffenscheine für Schreckschusspistolen, Pfefferspray und Reizgas registriert – rund 63 Prozent mehr als Ende Oktober 2015.