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Kamala Harris führt vor Trump – ist das schon ein Trend?


Drei Staaten im Fokus
Harris führt vor Trump – aber deshalb reicht das nicht

Von t-online, wan

29.09.2024 - 02:02 UhrLesedauer: 3 Min.
Kamala Harris: Über die Politikerin werden Falschinformationen verbreitet.Vergrößern des BildesKamala Harris: Sie könnte zwar die meisten Wählerstimmen bekommen, aber dennoch verlieren. (Quelle: Kevin Dietsch/Getty Images)

In den USA sind in den meisten Umfragen die Wähler geneigt, Kamala Harris ihre Stimme zu geben. Doch das alleine reicht ihr nicht zum Sieg.

Kamala Harris liegt in vielen Umfragen vor Donald Trump. Der britische "Guardian" sieht in einem landesweiten Vergleich mehrerer Umfrageinstitute die amerikanische Vizepräsidentin derzeit bei 48,2 Prozent, den Republikaner hingegen bei 44,4 Prozent. Damit scheint sich ein positiver Trend für Harris zu bestätigen, der seit der Aufgabe von Joe Biden im Rennen um die Präsidentschaft anhält. Die US-Umfragewebseite FiveThirtyEight sieht eine 58-prozentige Chance, dass Harris im November die Wahl gewinnt. Für Trump errechnen die Wahlforscher nur 42 Prozent.

Und dennoch ist das für Harris kein Grund zum Jubeln. Denn im amerikanischen Wahlsystem ist nicht entscheidend, wer die meisten Stimmen der Wähler bekommt. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen von Wahlmännern erhält. Und diese werden in den Bundesstaaten bestimmt, manche stellen mehr, andere weniger. Das macht die Staaten besonders interessant, in denen es viele Wahlmänner gibt und die traditionell umkämpft sind – die Swing States.

Hillary Clinton hatte 2016 zwar eine große Mehrheit bei Wählern, Donald Trump konnte sich aber die Stimmen der Wahlmänner in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin sichern. Das reichte ihm zum Sieg.

Experten: Großer Abstand kann Hinweis geben

"Wir reden über diese nationalen Umfragen, aber unterm Strich ist es ein Rennen um 270 Wahlmännerstimmen", sagte Harry Enten, Datenanalyst von CNN. "Eine Möglichkeit, dies zu verstehen, ist: Wie stehen die Chancen von Harris, wenn sie in der Wählergunst steigt? Und wie hoch ist die Chance, das Votum der Wahlmänner zu gewinnen?" Für ihn ist entscheidend, wie groß der Abstand in der Wählergunst ist. Je weiter Harris in den Umfragen vorne liegt, so der Analyst, umso größer sind auch ihre Siegchancen.

Einen ähnlichen Trend sieht laut "Guardian" auch "Nate Cohn, der für die "New York Times" Umfragewerte analysiert. "Es gibt immer mehr Hinweise für eine überraschende Möglichkeit: [Trumps] einst gewaltiger Vorsprung im Wahlmännerkollegium ist nicht so eisern, wie viele vermutet haben. Stattdessen könnte er schrumpfen", argumentierte Cohn. Dies setze einen Vorsprung bei der Gesamtzahl der Wählerstimmen voraus.

Kleine Harris-Führung in drei Bundesstaaten

Hinweise auf die Einordnung einer solchen Führung geben die Umfragewerte in den Bundesstaaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin: Hier liegt Harris knapp vorne, mit einem Abstand von ein bis zwei Prozentpunkten. Das Magazin "Newsweek" sieht darin aber keinen Grund zum Optimismus. Gerade in Wisconsin seien Umfragen oft für die Demokraten besser, als es dann bei der Wahl der Fall ist. Hinzu kommt, dass die Fehlerquote bei Umfragen etwa vier Prozent beträgt. In Michigan liegen beide Kandidaten gleichauf, obwohl Harris zuvor eine Führung verzeichnen konnte.

Gleichzeitig scheint Trump in Staaten, in denen ihm bislang weniger Chancen eingeräumt wurden, zuzulegen. In New York, einer demokratischen Bastion, kann Trump plötzlich leicht zulegen, wie der "Guardian" berichtet.

Ein Grund für die leicht besser werdenden Umfragewerte Trumps in drei Staaten im sogenannten Rust Belt, wo vor allem viele Arbeiter wohnen, könnte die Wirtschaftspolitik sein. "Die Wähler in Michigan, Wisconsin und Ohio trauen Trump mehr zu als Harris: Der ehemalige Präsident erhält 54 Prozent Zustimmung zu diesem Thema, Harris 42 Prozent", berichtet die "New York Post", basierend auf der zwischen 21. und 26. September erhobenen "Times"-Umfrage. In North-Carolina sieht es derzeit ebenfalls nach einem Patt aus. Trump hatte 2016 und auch 2020 hier gewonnen, liegt aber nach einer Fox-Studie nur einen Prozentpunkt vorne.

Solange sich bei Umfragen beide Kandidaten noch im Bereich der Fehlerquoten befinden, sind verlässliche Aussagen unmöglich. Sollten die Experten von CNN und der Times aber recht haben, ist zumindest ein Trend absehbar. Mit 3,6 Prozent Abstand nähert sich Harris der Vier-Prozent-Fehlerquote. Überschreitet sie diese landesweit, kann dies auch Auswirkungen auf die Meinung der Wähler in den Bundesstaaten haben, meint "Guardian"-Experte Robert Tait in seiner Analyse zu den aktuellen Umfragen.

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