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Trump-Attentat: Secret Service und Polizei begingen wohl eklatante Fehler


Neue Vorwürfe nach Attentat
Als der Täter schoss, saßen Polizisten direkt unter ihm

Von t-online, jse

16.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Nach dem Attentat in Butler, Pennsylvania: Ein Teilnehmer der Trump-Rallye steht vor der Tribüne.Vergrößern des Bildes
Nach dem Attentat in Butler, Pennsylvania: Ein Teilnehmer der Trump-Rallye steht vor der Tribüne. (Quelle: Leslie Rossi)

Wie konnte es zu dem Attentat auf Donald Trump kommen? Nun gibt es neue Hinweise auf ein eklatantes Versagen der Behörden.

Die Versäumnisse der Sicherheitsbehörden rund um das Attentat auf Donald Trump bei seiner Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, werfen immer neue Fragen auf. Am Wochenende hatte Thomas Matthew Crooks (†20) von einem Fabrikgebäude in die Menge gefeuert. Donald Trump wurde dabei leicht verletzt, eine Person getötet.

Nun melden US-Medien: In dem Gebäude, von dessen Dach der Schütze feuerte, befanden sich wohl Polizisten, die das Gelände überwachen sollten. Das Dach des Gebäudes wurde vom Secret Service bereits vor der Veranstaltung als potenzielles Sicherheitsrisiko identifiziert. Dennoch positionierte sich die Polizei nicht auf dem Dach, sondern im Inneren des Gebäudes. Eine mögliche Erklärung: Die Beamten wollten ein Kreuzfeuer mit den Scharfschützen des Secret Service vermeiden.

Sicht durch Baum behindert

Diese Entscheidung ermöglichte Crooks jedoch ungehinderten Zugang zum Dach. Zusätzlich behinderte ein Baum die Sicht der Secret-Service-Scharfschützen auf das Dach. Diese Versäumnisse führten dazu, dass Crooks unbemerkt blieb, bis es zu spät war.

Ein Polizeibeamter soll Crooks bereits 26 Minuten vor dem ersten Schuss auf dem Dach bemerkt haben. Wie und an wen diese Beobachtung gemeldet wurde, bleibt unklar. Sekunden vor dem Attentat entdeckte ein weiterer Beamter Crooks, als er versuchte, einen Blick auf das Dach zu werfen, wurde jedoch selbst ins Visier genommen.

Anwohner kritisieren Behörden

Anwohner berichteten von mangelnden Sicherheitsmaßnahmen. Valerie Fennell, deren Grundstück an das Veranstaltungsgelände grenzt, schilderte, dass sie weder kontaktiert noch informiert wurde und die Zugänge lediglich mit Kabelbindern gesichert waren.

Die Sicherheitsmängel riefen heftige Kritik von Politikern und Sicherheitsexperten hervor. Mark Green, Vorsitzender des Heimatschutzkomitees im US-Repräsentantenhaus, forderte umfassende Untersuchungen und Dokumentationen zur Sicherheitsplanung des Events. Anthony Cangelosi, ein ehemaliger Secret-Service-Agent, betonte, dass die Verantwortung letztlich beim Secret Service liege, auch wenn lokale Polizeibehörden involviert seien.

Ehemalige Agenten und Experten forderten eine gründliche Untersuchung und Konsequenzen für das Sicherheitsversagen. Jim Cavanaugh, ein ehemaliger ATF-Agent, kritisierte die fehlende Sicherung des Daches als "furchtbarer Fehltritt". Auch Anthony Cangelosi hob hervor, dass der Secret Service letztendlich dafür verantwortlich sei, alle Sicherheitslücken zu schließen.

Kongressmitglieder fordern Aufklärung

Die Fragen zu den Versäumnissen erstrecken sich auch auf den Kongress. Mitglieder beider Parteien fordern Antworten und Untersuchungen. Vertreter wie Mark Green und Ruben Gallego fordern Dokumentationen, Zeugenaussagen und eine vollständige Aufklärung der Ereignisse.

Robert McDonald, ein ehemaliger Secret-Service-Agent, erwartet, dass das Attentat zu internen Untersuchungen und Änderungen in den Sicherheitsprotokollen führen wird. Es bleibe abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Sicherheitslücken in Zukunft zu verhindern.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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