Irritierende Aussagen Trump prophezeit "Blutbad" bei Wahlniederlage
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat mit einer Aussage für Verwirrung gesorgt. Demnach werde es bei einer Wahlniederlage ein "Blutbad" geben.
Im November wählen die Vereinigten Staaten von Amerika einen neuen Präsidenten – oder bestätigen den Amtsinhaber Joe Biden für vier weitere Jahre in seinem Amt. Doch obwohl der Wahltermin noch mehr als ein halbes Jahr in der Zukunft liegt, rüstet insbesondere der Republikaner Donald Trump bereits jetzt rhetorisch gehörig auf.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ohio sprach der frühere US-Präsident über die Automobilindustrie in den USA. China verfolge angeblich Pläne, in Mexiko Autos zu bauen und diese dann in den Vereinigten Staaten zu verkaufen. "Sie werden diese Autos nicht verkaufen können, wenn ich gewählt werde". Danach fuhr der Ex-Präsident die großen rhetorischen Geschütze auf: "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im Ganzen ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein, es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird das Mindeste sein. Aber sie werden diese Autos nicht verkaufen."
Trump: Wahl ist "wichtigstes Datum" der Geschichte der USA
Die anstehende Wahl bezeichnete Trump außerdem als "wichtigstes Datum" in der Geschichte der USA. Trump wiederholte zudem seinen Vorwurf, sein Rivale Joe Biden sei der "schlechteste" Präsident in der US-Geschichte. Dieser konterte bei einer Veranstaltung in Washington mit Humor.
In einer Erklärung nannte Bidens Wahlkampfteam den Republikaner daraufhin den "Verlierer" der Wahl von 2020, der erneut "mit politischer Gewalt" drohe. "Er will einen weiteren 6. Januar, aber das amerikanische Volk wird ihm in diesem November eine weitere Wahlniederlage bescheren, weil es seinen Extremismus, seine Neigung zur Gewalt und seinen Durst nach Rache weiterhin ablehnt", hieß es mit Blick auf die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021.
Biden warnt vor "Angriff auf die Freiheit"
Bei einer Gala-Veranstaltung in Washington warnte Biden später vor einem "noch nie dagewesenen Moment in der Geschichte". Die Freiheit werde angegriffen, sagte Biden bei dem Abendessen des Gridiron Club. "Die Lügen über die Wahlen im Jahr 2020, die Intrige zum Sturz und die Unterstützung des Aufstands vom 6. Januar stellen die größte Bedrohung für unsere Demokratie seit dem amerikanischen Bürgerkrieg dar", betonte der Präsident.
Sorgen über sein hohes Alter wies der 81-Jährige mit Humor zurück. Über das Rennen um die Präsidentschaftswahl sagte er: "Der eine Kandidat ist zu alt und geistig ungeeignet, um Präsident zu sein. Der andere bin ich."
Der Republikaner Trump und der Demokrat Biden haben sich in den Vorwahlen ihrer Parteien inzwischen die nötigen Delegiertenstimmen gesichert, um bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wieder ins Rennen geschickt zu werden. Damit kommt es zu einer Wiederauflage des Duells von 2020, aus dem Biden als Sieger hervorgegangen war. Schon jetzt ist klar, dass der Wahlkampf einer der härtesten in der US-Geschichte werden wird.
- Nachrichtenagentur AFP
- spiegel.de: "Trump irritiert mit 'Blutbad'-Bemerkung in Wahlkampfrede"