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USA verurteilen Russlands neue Brücke zur Krim


Von Putin eröffnet
USA verurteilen Russlands neue Brücke zur Krim

Von afp, rok

Aktualisiert am 16.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin bei der Eröffnung der Brücke zur Krim: Der Staatschef setzte sich selbst ans Steuer eines orangen Lastwagens und fuhr die 19 Kilometer lange Strecke ab.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin bei der Eröffnung der Brücke zur Krim: Der Staatschef setzte sich selbst ans Steuer eines orangen Lastwagens und fuhr die 19 Kilometer lange Strecke ab. (Quelle: reuters)
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Vor vier Jahren hat Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. Die Eröffnung einer 19 Kilometer langen Brücke zum russischen Festland erntet von Kiew bis Washington scharfe Kritik.

Die USA haben die Einweihung einer Brücke zwischen der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim und dem russischen Festland verurteilt. Der russische Bau der Brücke zeige, dass Russland sich weiterhin "über internationales Recht hinwegsetzen" wolle, erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert. Mit der Brücke wolle Russland die "unrechtmäßige Beschlagnahme" von ukrainischem Gebiet untermauern.

Die "Krim ist ein Teil der Ukraine", erklärte Nauert. Die Brücke sei ohne Genehmigung der ukrainischen Regierung gebaut worden. Die USA seien weiterhin "der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine" verpflichtet; alle bestehenden US-Sanktionen blieben "bis zur Rückgabe der Kontrolle über die Halbinsel durch Russland an die Ukraine" in Kraft. Neben den USA kritisierten auch die Ukraine und die EU den Brückenbau. Großbritannien erklärte, es handle sich um ein "weiteres Beispiel für das gefährliche Verhalten Russlands".

Vier Jahre nach der Annexion der Krim hatte Russlands Staatschef Wladimir Putin die 19 Kilometer lange Brücke über der Meerenge von Kertsch am Dienstag eröffnet. Dazu fuhr Putin am Steuer eines Lastwagens über die Brücke, wie Fernsehsender live berichteten. Von Russland aus war die Krim bislang nicht über einen direkten Landweg zu erreichen gewesen.

Eisenbahnstrecke soll noch folgen

Putin eröffnete zunächst nur den vierspurigen Autoteil der Brücke, Ende 2019 soll noch eine zweigleisige Eisenbahnstrecke hinzukommen. Putins Sprecher Dmitri Peskow sprach von einem "symbolisch bedeutsamen Tag" und erinnerte daran, dass der Bau auf eine persönliche Initiative des Präsidenten zurückgehe.


Die Brücke, welche die Krim mit der gegenüberliegenden südrussischen Halbinsel Taman verbindet, ist länger als die Vasco-da-Gama-Brücke in Lissabon und damit nun die längste Brücke Europas.

Gebaut wurde sie von dem Konzern Stroigasmontasch, der dem Milliardär Arkadi Rotenberg gehört – ein enger Vertrauter und Ex-Judo-Partner Putins. Im Februar 2016 hatte die russische Regierung 228,3 Milliarden Rubel (damals 2,9 Milliarden Euro) für das Großprojekt bereitgestellt. Die Eröffnung sollte spätestens Ende 2018 erfolgen.

Brücke soll Tourismus ankurbeln

Bisher war die Krim von Russland aus nur per Fähre und Flugzeug zu erreichen gewesen. Lebensmittel und andere Waren mussten über die Meerenge von Kertsch auf die Halbinsel gebracht werden, was zu Preissteigerungen und bei schlechtem Wetter auch immer wieder zu Versorgungsengpässen führte. Die Brücke soll auch den Tourismus auf der Krim wieder ankurbeln.

Die Krim war im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland ins eigene Staatsgebiet eingegliedert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sprechen von einer völkerrechtswidrigen Annexion und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Die EU und die USA verhängten wegen der Annexion Sanktionen gegen Moskau.

Verwendete Quellen
  • AFP
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