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Nach Kriegsausbruch: Ex-Premier Johnson soll Macron derbe beleidigt haben


Nach Kriegsausbruch
Ex-Premier Johnson soll Macron derbe beleidigt haben

Von afp
18.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 93055713Vergrößern des Bildes
Boris Johnson (l.) und Emmanuel Macron (r.): Die beiden sollen sich nach der Beleidigung wieder versöhnt haben. (Quelle: Andrew Parsons / i-Images, via www.imago-images.de)

Zu Beginn des russischen Angriffskrieges lagen die Nerven international blank – anscheinend auch bei Ex-Premier Johnson. Er soll Macron beschimpft haben.

Nach Angaben eines Ex-Beraters hat der frühere britische Premierminister Boris Johnson den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in den Tagen nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine derb beleidigt.

Johnson habe Macron Anfang März 2022 in seiner Anwesenheit unter anderem mit einem "Wort aus vier Buchstaben, das mit C beginnt" bezeichnet, erzählte Johnsons früherer Berater Guto Harri in einem am Donnerstag veröffentlichten Podcast. Harri spielte damit auf das britische Schimpfwort "cunt" an, das sowohl das weibliche Geschlechtsorgan bezeichnet als auch als persönliche Beleidigung verwendet wird.

Johnson habe Macron in einem "heftigen Ausbruch" zudem als "Spinner" und "Putins Speichellecker" bezeichnet, sagte Harri weiter. Der frühere BBC-Journalist, der von Februar 2022 bis zu Johnsons Rücktritt im September für den britischen Premier arbeitete, berichtete in seinem neuen Podcast "Unprecedented" zudem von Johnsons Aussage, nötig sei eine "Prügelorgie für die Frösche" (in Großbritannien gebrauchtes Schimpfwort für Franzosen), bei der er Macron "per Faustschlag das Licht ausknipsen" werde.

"Offensichtlich ein Bewältigungsmechanismus"

Sein Ex-Berater erklärte Johnsons Wutausbruch als Beispiel für "wirklich dunklen Galgenhumor", der "offensichtlich ein Bewältigungsmechanismus" für die damals enorm angespannte Lage gewesen sei. Harri erzählte weiter, Johnson habe seine Schimpftirade begonnen, nachdem Macron ihm in einem Zeitungsinterview öffentlich vorgeworfen hatte, zu wenige Flüchtlinge aus der Ukraine im Land aufzunehmen. Zudem hätten zu Johnsons Ärger Macrons Vermittlungsversuche beim russischen Präsidenten Wladimir Putin beigetragen, die der britische Premier "ekelhaft" gefunden habe.

Ein Sprecher Johnsons lehnte eine Stellungnahme zu Harris Angaben ab – unterstrich aber, dass der ehemalige Premier nicht an dem Podcast teilgenommen habe.

Immerhin: Der britische Ex-Premier und Macron sollen sich Harri zufolge später wieder versöhnt haben. "Sie haben auf einem G7-Gipfel zusammen einen Whisky getrunken (...) und einander 'Mon ami' und 'enchanté Emmanuel' gesagt". Johnson habe Macron nach London eingeladen, um "der Welt zu zeigen, dass unsere Männerfreundschaft lebt".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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