Wegen Afghanistan-Debakel Auch niederländische Verteidigungsministerin tritt zurück
Nach der Außenministerin tritt in den Niederlanden nun auch Verteidigungsministerin Ank Bijleveld zurück. Grund ist der misslungene Evakuierungseinsatz in Afghanistan.
Nach der niederländischen Außenministerin ist nun auch die Verteidigungsministerin des Landes im Zusammenhang mit der problematischen Afghanistan-Evakuierung zurückgetreten. Die christdemokratische Ministerin Ank Bijleveld zog am Freitag die Konsequenzen, nachdem sie zuvor harte Kritik des Parlaments einstecken musste. Bereits am Vorabend war die linksliberale Außenministerin Sigrid Kaag zurückgetreten, auch ihr hatte das Parlament die Probleme bei der Evakuierung afghanischer Mitarbeiter aus Kabul angelastet.
Nach einer heftigen Debatte über den Einsatz hatte das Parlament zwei Missbilligungsanträge angenommen. Die Außenministerin war daraufhin sofort zurückgetreten. Dass die Verteidigungsministerin nicht ebenfalls direkt zurücktrat, wurde von ihrer eigenen Partei kritisiert.
Kritik wegen Afghanistan-Einsatz
Den beiden Politikerinnen wird der misslungene Evakuierungseinsatz in Afghanistan angelastet. Am Mittwoch hatte auch der britische Außenminister Dominic Raab sein Amt als Chefdiplomat wegen Kritik an seinem Umgang mit der Afghanistan-Krise verloren.
Die niederländische Regierung ist derzeit nur geschäftsführend im Amt, da sechs Monate nach der Wahl noch keine Koalition gebildet werden konnte. Außenhandelsminister Tom de Bruijn wird vorläufig auch Außenminister des Landes.
- Nachrichtenagentur dpa