Anschläge am Ostersonntag Weitere 16 Verdächtige nach Terror in Sri Lanka gefasst
Nach dem Terror in Sri Lanka haben die Ermittler 16 weitere Verdächtige festgenommen. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen die Attentäter kurz vor ihren Taten.
Nach den Terroranschlägen mit Hunderten Toten in Sri Lanka haben die Ermittler 16 weitere Verdächtige festgenommen. Insgesamt befinden sich nach Behördenangaben vom Donnerstag nun 76 Verdächtige in Gewahrsam. Zudem wurden mehrere Fahrzeuge beschlagnahmt und neue Sicherheitsvorkehrungen erlassen, darunter ein Flugverbot für Drohnen. Unterstützt werden die einheimischen Ermittler von eigens angereisten Teams der US-Bundespolizei FBI und Interpol.
Sieben sri-lankische Selbstmordattentäter hatten sich am Ostersonntag nahezu gleichzeitig in drei christlichen Kirchen in mehreren Städten und drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo in die Luft gesprengt. Einige Stunden später gab es zwei weitere Explosionen in einem kleinen Hotel und einer Wohngegend in Vororten Colombos. Ein weiterer Anschlag auf ein Fünf-Sterne-Hotel scheiterte. Die Zahl der Toten liegt nach jüngsten Polizeiangaben bei 359.
Pompeo glaubt an IS-Beteiligung
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat die Selbstmordanschläge für sich reklamiert. Die Echtheit der Nachricht ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Sri Lankas Behörden machen eine einheimische Islamistengruppe verantwortlich, die aber Hilfe aus dem Ausland gehabt haben soll. Nach Darstellung der Regierung seien die Taten als Vergeltung für den Anschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März gedacht gewesen. Allerdings ist fraglich, ob ein derartiger Anschlag an mehreren Orten in so kurzer Zeit geplant und vorbereitet werden kann.
US-Außenminister Mike Pompeo geht davon aus, dass der IS den Boden für die Anschlagserie bereitet oder sie gar ausgeführt hat. "Ich möchte sagen, dass alle Hinweise darauf hindeuten, dass dies vom IS zumindest inspiriert wurde", sagte Pompeo in einem Interview des Senders CBS. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen und er gehe davon aus, dass es noch mehr Informationen darüber geben werde, ob es tatsächliche Verbindungen zum IS gab, fügte Pompeo hinzu.
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Größe und Komplexität der gleichzeitig ausgeführten Attacken deuteten nicht darauf hin, dass eine lokale Terrorgruppe dahinterstehe. "Es kann sein, aber wahrscheinlicher ist der Fall, dass andere geholfen haben." Die USA und der gesamte Westen müssten sich noch für lange Zeit vor der Terrorgefahr schützen, die vom IS und anderen Terrorgruppen ausgehe.
- Nachrichtenagentur dpa