Täter ergibt sich Geiselnahme bei Paris endet unblutig
Eine Geiselnahme in einer Vorstadt von Paris ist unblutig zu Ende gegangen. Der bewaffnete Mann, der kurz vor Mittag in einem Postamt in Colombes zwei Geiseln genommen hatte, hat aufgegeben und wurde von der Polizei verhaftet. "Der Mann hat sich selbst ergeben", bestätigte ein Polizeisprecher.
Die Geiseln befinden sich in Sicherheit. Verletzt wurde niemand.
Der Mann hatte sich, bewaffnet mit Granaten und einer Kalaschnikow, in den Räumen des Postamts verschanzt. Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft sagte, ob die Tat einen terroristischen Hintergrund habe, könne er weder bestätigen noch dementieren. Hinweise darauf gibt es jedoch keine.
Geiselnehmer ist wohl verwirrt
Der Geiselnehmer ist der Polizei bereits als Straftäter bekannt und hatte Ordnungshüter sogar selbst benachrichtigt. Zudem sei der Mann verwirrt und habe aus einer emotionalen Enttäuschung heraus gehandelt. Er soll soll am Telefon "zusammenhanglos" mit den Beamten gesprochen haben. Angeblich hat er Liebeskummer.
Der Mann handelte allein, ergaben erste Überprüfungen. "Fünf Personen konnten durch den Hinterausgang fliehen", berichtete die Polizei nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Über dem Postamt kreiste ein Helikopter des Zivilschutzes, die Umgebung wurde abgeriegelt.
Öffentliche Aufmerksamkeit groß
Obwohl schnell bekannt wurde, dass die Geiselnahme wohl kein Terrorakt ist, war die öffentliche Aufmerksamkeit gewaltig. Bei einer islamistischen Anschlagsserie hatten es am Freitag vergangener Woche zwei Geiselnahmen gegeben. Bei dem Angriff auf einen jüdischen Supermarkt in Paris erschoss der islamistische Attentäter vier Menschen.
Er und die beiden anderen Attentäter in einer Druckerei außerhalb von Paris wurden am späten Nachmittag bei Polizei-Einsätzen erschossen. Die Polizei sucht derzeit nach möglichen Komplizen der drei Islamisten. In der Nacht zum Freitag hatte es in diesem Zusammenhang zwölf Festnahmen gegeben.