Soll Kriegskritiker gewesen sein Russischer Vizeminister stirbt auf Rückflug von Kuba
Ein hochrangiger russischer Politiker ist unter bislang ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Pjotr Kutscherenko soll den Krieg gegen die Ukraine kritisch gesehen haben.
Russlands stellvertretender Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung, Pjotr Kutscherenko, ist tot. Das gibt das Ministerium auf seiner Webseite bekannt.
Der offiziellen Mitteilung zufolge starb der 46-Jährige, als er am 20. Mai mit einer russischen Delegation von einer Geschäftsreise nach Kuba zurückkehrte. Im Flugzeug habe er sich krank gefühlt, woraufhin das Flugzeug in der Stadt Mineralnyje Wody – im Süden Russlands – notgelandet sei. Doch die Ärzte am Boden hätten ihn nicht mehr retten können, heißt es.
Soll Angriffskrieg kritisch gesehen haben
Seit März 2020 war Kutscherenko stellvertretender Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung in Russland. Er war mit der georgisch-russischen Sängerin Diana Gurtskaya verheiratet, die im Jahr 2008 für Georgien am Eurovision Song Contest teilnahm.
Medienberichten zufolge soll Kutscherenko dem russischen Angriffskrieg gegenüber kritisch eingestellt gewesen sein. Im Februar 2022 hatte Russland die Ukraine überfallen.
Das Umfeld der Familie spricht laut dem staatlichen Rundfunksender Zvezda von einer Todesursache in Zusammenhang mit Herzversagen – die genaue Untersuchung stehe aber noch aus.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind bereits Dutzende Kremlkritiker, Generäle, Wissenschaftler und Energiebosse ums Leben gekommen – meist unter mysteriösen Umständen. Hier lesen Sie mehr dazu.
- Russisches Ministerium für Wissenschaft und höhere Bildung: "Скончался статс-секретарь – заместитель Министра науки и высшего образования Российской Федерации Петр Александрович Кучеренко" (russisch)
- rbc.ru: "Замминистра науки умер во время перелета с Кубы" (russisch)
- themoscowtimes.com: "Senior Russian official dies after privately bemoaning 'fascist' invasion" (englisch)
- t.me: Profil von @zvezdanews (russisch)