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Brexit: Außenminister Boris Johnson will harten Brexit


"Wir wären wahnsinnig"
Boris Johnson will einen harten Brexit

Von ap
14.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson bei einer Pressekonferenz in London: Der britische Außenminister plant beim Brexit einen sauberen Schnitt.Vergrößern des Bildes
Boris Johnson bei einer Pressekonferenz in London: Der britische Außenminister plant beim Brexit einen sauberen Schnitt. (Quelle: Victoria Jones/dpa-bilder)

Der britische Außenminister Boris Johnson hat in einer Grundsatzrede zum Brexit für einen harten Schnitt plädiert. So könne sein Land die EU-Regulierungen so schnell wie möglich hinter sich lassen. Das sehen nicht alle in der Regierung so.

"Wir wären wahnsinnig, durch diesen Prozess der Befreiung zu gehen und nicht die wirtschaftlichen Freiheiten zu nutzen, die damit verbunden sind", sagte der britische Außenminister Boris Johnson. Seine Rede war die erste einer ganzen Reihe geplanter Vorträge ranghoher Mitglieder des Kabinetts von Premierministerin Theresa May, die Einigkeit und energisches Vorgehen bei den sich dahinziehenden Brexit-Verhandlungen demonstrieren sollen.

Johnsons Plädoyer für einen harten Brexit schien aber die Gräben innerhalb der Regierung zu vertiefen, in der vor allem Finanzminister Philipp Hammond darauf hin arbeiten will, dass Großbritannien dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion so nahe wie möglich verbunden bleibt.

EU-Austritt ermögliche zahlreiche Handelsabkommen

Johnson, einer der Führer der Brexit-Kampagne beim Referendum 2016, lehnte einen solchen "weichen Brexit" brüsk ab. "Es scheint außergewöhnlich, dass das Vereinigte Königreich an den minuziösen Vorschriften eines regionalen Handelsblocks festgezurrt bleiben soll, der nur sechs Prozent der Menschheit umfasst", sagte er.

Der EU-Austritt eröffne Großbritannien die Möglichkeit, neue Handelsabkommen mit den USA und anderen Ländern weltweit zu schließen, indem man die Kontrolle über Regulierung und Zolltarife zurück bekomme, erklärte er. "Der Brexit kann die Grundlage für weit mehr Hoffnung als Furcht sein."

Pläne eines europäischer Superstaats seien "völliger Unsinn"

Brexit-Gegner reagierten unbeeindruckt. Der liberaldemokratische Abgeordnete Tom Brake sagte, Johnsons Brexit-Version werde den Verlust von Arbeitsplätzen im eigenen Land wegen "härterer Bedingungen auf unserem größten Exportmarkt" - der EU - zur Folge haben.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte, Johnsons Behauptung, die EU wolle zu einem europäischen Superstaat werden, sei "völliger Unsinn". In Brüssel sagte er: "Wir sind nicht die Vereinigten Staaten von Amerika."

Verwendete Quellen
  • AP
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