Juncker ermahnt Großbritannien "Sie müssen bezahlen, sie müssen bezahlen"
Die fehlende Kompromissbereitschaft Großbritanniens bei Finanzfragen hat zu Verzögerungen bei den Brexit-Verhandlungen geführt. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker findet deutliche Worte für London.
"Der Prozess wird länger dauern als wir ursprünglich gedacht haben", erklärte Juncker. Noch sei es nicht möglich, die zweite Phase der Gespräche zu beginnen und die künftigen Handelsbeziehungen mit Großbritannien auszuloten.
Als Grund nannte er fehlende finanzielle Zusagen Großbritanniens: "Wir können derzeit keinen echten Kompromiss bei den verbleibenden finanziellen Verpflichtungen des Vereinigten Königreichs finden", sagte er. Deshalb könne beim EU-Gipfel nächste Woche noch keine Entscheidung über die Ausweitung der Gespräche fallen.
"Wenn man in einer Kneipe sitzt und 28 Bier bestellt und dann geht einer der Kollegen und bezahlt nicht – das geht einfach nicht. Sie müssen bezahlen, sie müssen bezahlen", betonte Juncker. Dabei stelle er keine unmöglichen Vorgaben auf. "Ich bin nicht im Rache-Modus", fügte er hinzu.
Nächste Verhandlungsphase kann nicht beginnen
EU-Unterhändler Michel Barnier hatte bereits am Donnerstag nach der fünften Verhandlungsrunde mit Großbritannien festgestellt, dass noch nicht genug Fortschritte erzielt seien, um die nächste Verhandlungsphase zu starten. Auch Barnier nannte die Finanzfrage als Knackpunkt und sprach von einer Blockade.