Nachfolger von Schulz Tajani ist neuer EU-Parlamentspräsident
Der konservative EVP-Kandidat Antonio Tajani ist zum EU-Parlamentspräsident gewählt worden und tritt damit die Nachfolge des deutschen Sozialdemokraten Martin Schulz an.
Der 63-jährige Italiener Tajani habe in der Stichwahl mit 351 Stimmen die erforderliche Mehrheit erreicht, hieß es von mehreren Abgeordneten nach dem vierten Wahlgang in Straßburg.
Tajani wurde von der größten Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) aufgestellt, zu der auch CDU und CSU gehören. Er ist Mitglied der Partei Forza Italia des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
Kritiker sehen große Nähe zu Berlusconi
Kritiker werfen ihm eine zu große Nähe zu Berlusconi sowie eine zu nachgiebige Rolle gegenüber europäischen Autokonzernen im Abgasskandal während seiner Zeit als EU-Kommissar vor.
Schulz hatte Ende November seinen Wechsel in die Bundespolitik bekannt gegeben. Eine informelle Große Koalition zwischen Christ- und Sozialdemokraten zerbrach. Doch gründeten unmittelbar vor der Wahl EVP und Liberale einen politischen Pakt und verbesserten Tajanis Chancen dadurch deutlich. Der liberale Kandidat Guy Verhofstadt zog seine Bewerbung zurück.