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Flüchtlingskrise in Europa: Serbien fordert Mitleid, Polen sagt Nein


Europa und die Flüchtlingskrise
Serbien fordert Mitleid, Polen sagt Nein

Von reuters, afp, dpa
Aktualisiert am 27.08.2015Lesedauer: 2 Min.
Verzweifelt versuchen Flüchtlinge über die Grenze von Serbien nach Ungarn zu gelangen. Der gefährliche Stacheldrahtzaun hält viele Menschen nicht ab.Vergrößern des Bildes
Verzweifelt versuchen Flüchtlinge über die Grenze von Serbien nach Ungarn zu gelangen. Der gefährliche Stacheldrahtzaun hält viele Menschen nicht ab. (Quelle: AFP-bilder)

Trotz des Drucks aus der EU lehnt es Serbien ab, seine Grenzen für Flüchtlinge zu schließen. "Wir werden niemals irgendwelche Zäune oder Mauern errichten", sagte Ministerpräsident Aleksadar Vucic. Polen verweist unterdessen auf den Ukraine-Konflikt, um die Aufnahme von Flüchtlingen abzulehnen.

Man könne den Strom des Lebens nicht mit Zäunen aufhalten, sagte Vucic vor dem Westbalkan-Gipfel, der heute in Wien stattfindet. Die Flüchtlinge würden dann andere Wege nach Westeuropa finden, etwa über Bulgarien, Rumänien oder Kroatien. "Wir haben es mit verzweifelten Menschen zu tun, nicht mit Kriminellen und Terroristen (...) Sie brauchen Hilfe, nicht Verurteilung und Bestrafung." Vucic forderte die EU auf, einen Flüchtlingsplan für den Balkan zu entwickeln.

Rund 100.000 Flüchtlinge, viele aus Syrien und anderen Konfliktgebieten des Nahen Ostens, sind dieses Jahr auf dem Weg in Richtung Norden nach Serbien gekommen. Die Westbalkan-Route hat sich neben dem Mittelmeer zu einem der Hauptfluchtwege entwickelt.

Das stark betroffene EU-Land Ungarn errichtet deshalb derzeit einen 3,5 Meter hohen Zaun an der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien, um die Flüchtlinge fernzuhalten. Am Mittwoch hatte das Land zudem angekündigt, die Armee gegen Flüchtlinge einzusetzen, und die Polizei setzte Tränengas ein.

Polen verweist auf Ukraine-Konflikt

Unterdessen hat Polen die Aufnahme von Flüchtlinge abgelehnt - mit Verweis auf das Nachbarland Ukraine. Zwar wolle sich "Polen als EU-Mitglied solidarisch zeigen, aber was Flüchtlinge angeht haben wir ein besonderes Problem wegen des Konflikts in der Ukraine", sagte der polnische Präsident Andrzej Duda der "Bild"-Zeitung.

So lange "der Krieg andauert, werden weiterhin Tausende Ukrainer außer Landes fliehen, vor allem nach Ungarn und nach Polen". Schon jetzt gebe es Hinweise, dass mehrere Hunderttausend Ukrainer nach Polen flüchten wollen. "Andere Staaten Europas sollten das berücksichtigen, wenn wir über Hilfsbereitschaft sprechen", sagte Duda.

EU will Balkan Geld zusagen

Die Flüchtlingskrise wird im Mittelpunkt des Treffens von Regierungsvertretern aus EU-Staaten und des Westbalkans in Wien stehen. Die EU-Kommission plant nach Informationen der "Welt" dabei, den Ländern der Region sowie der Türkei insgesamt acht Millionen Euro für die Bewältigung des Flüchtlingsandrangs zuzusagen.

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