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Nach Angriff Aserbaidschans: EU schickt Beobachter nach Armenien


Nach Angriff Aserbaidschans
EU schickt Beobachter nach Armenien

Von dpa
Aktualisiert am 17.10.2022Lesedauer: 2 Min.
EU-Außenbeauftragter Borrell: Die Einsatz von 40 Beobachtern in Armenien sei ein wichtiges Signal.Vergrößern des Bildes
EU-Außenbeauftragter Borrell: Die Einsatz von 40 Beobachtern in Armenien sei ein wichtiges Signal. (Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa-video)

Mit einer Überwachungsmission will die EU im Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien Vertrauen schaffen. Ein erstes Team sei bereits vor Ort.

Nach der erneuten militärischen Eskalation des Konflikts zwischen Aserbaidschan und Armenien schickt die Europäische Union 40 Beobachter in das Konfliktgebiet. Der Einsatz sei ein wichtiges Signal, dass die EU bereit sei, die Stabilität im Südkaukasus zu unterstützen, erklärte der Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag nach einem Treffen der Außenminister der EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg. Die Beobachter sollten auf der armenischen Seite der Grenze stationiert werden und dort in den nächsten Wochen eintreffen. Ein erstes Team sei bereits im Land.

Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan hatte Armenien Mitte September angegriffen. Es gab mehr als 200 Toten, aktuell gilt eine Waffenruhe.

Diplomaten: Aserbaidschan nutzte Ukraine-Krieg aus

Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken streiten sich seit Jahrzehnten um die Kontrolle über das Gebiet von Berg-Karabach. Der Angriff Aserbaidschans im September richtete sich jedoch gegen Ziele im armenischen Kernland. Diplomaten gehen davon aus, dass Aserbaidschans autoritäre Führung zuletzt ausnutzte, dass Armeniens Schutzmacht Russland mit dem Krieg gegen die Ukraine beschäftigt ist. Nach dem Bergkarabach-Krieg 2020 leitet Russland eine Friedensmission in der Region.

Die Überwachungsmission ist befristet und soll nicht länger als zwei Monate dauern. Sie soll vor allem helfen, Vertrauen aufzubauen, und durch ihre Berichte einen Beitrag zur Arbeit der Kommissionen zur Grenzfestlegung leisten.

Die Einigung auf die EU-Mission wurde nach EU-Vermittlungsgesprächen beim ersten Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft in Prag bekanntgegeben. Bei ihnen waren Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev und der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan zusammengekommen. An den Gesprächen nahmen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel teil.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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