Vorfälle in der Nordsee Mysteriöse Drohnen-Sichtungen bei Erdgasfeldern
Über Erdgasfeldern in der Nordsee sind Drohnen unbekannter Herkunft gesehen worden. Betreiber und Behörden ergreifen Sicherheitsmaßnahmen.
Nach der mutmaßlichen Sabotage an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 sind der dänischen Polizei zufolge unbefugte Drohnenflüge in der Nähe von Erdgasfeldern in der Nordsee gemeldet worden. Die Meldung sei im Laufe des Wochenendes eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Laut dem Fachmagazin "Danish Offshore Industry" wurden Drohnen in der Nähe des Gasfeldes Roar beobachtet, das vom französischen Konzern TotalEnergies mehr als 200 Kilometer westlich von Dänemark betrieben wird. Es handelte sich um den zweiten Vorfall dieser Art binnen einer Woche. Am Donnerstag hatte die Tageszeitung "Ekstra Bladet" über "nicht genehmigte" Drohnen-Aktivitäten über dem Erdgasfeld Halfdan B berichtet, das ebenfalls von TotalEnergies ausgebeutet wird.
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Notwendige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen
Auf Anfrage verwies die Konzerngruppe auf die dänischen Behörden. "Was unbefugte Drohnenaktivitäten in der Nähe unserer Einrichtungen in der Nordsee betrifft, verweist TotalEnergies an die dänischen Behörden, denen wir jede mögliche Beobachtung melden", erklärte das Unternehmen. Die "notwendigen Maßnahmen für Sicherheitsprozeduren" seien ergriffen worden, das Unternehmen stehe "mit Polizei, Militär und der dänischen Energiebehörde" in Kontakt.
An den von Russland nach Deutschland führenden Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren vergangene Woche vier Lecks vor der dänischen Insel Bornholm entdeckt worden. Die Leitungen sind zwar nicht in Betrieb, waren aber aus technischen Gründen mit Gas gefüllt, das in großen Mengen in die Ostsee strömte.
Dänemark erhöhte daraufhin die Sicherheitsmaßnahmen an seinen Energieanlagen. Norwegen, inzwischen wichtigster europäischer Gaslieferant, folgte dem Beispiel und betrachtet seine Plattformen als mögliches Ziel, nachdem kürzlich unbefugte Drohnen gesichtet worden waren.
- Nachrichtenagentur AFP