Davor warnen sogar die Anbieter Autokauf: Achtung vor den fünf fiesesten Fallen
Die großen Plattformen im Internet: Ohne sie geht beim Kauf insbesondere eines Gebrauchten fast nichts mehr. Die Börsen selbst warnen aber vor einigen Fallen. Hier sind die fünf heikelsten.
Kurz zusammengefasst:
- Online-Fahrzeugbörsen sind beim Autokauf zentral, bergen aber Betrugsrisiken.
- Wachsamkeit bei Importautos und E-Mail-Kommunikation wird empfohlen.
- Sorgfältige Prüfung von Fahrzeugpapieren und Vermeidung von Vorkasse geraten.
Wer einen Gebrauchten sucht, kommt an einer der großen Online-Fahrzeugbörsen nicht vorbei. Ähnlich bei Neuwagen: Bereits jeder zehnte Kauf führt die Kunden über Anbieter wie Mobile.de, Auto1.com oder Autoscout24 zu ihrem neuen Auto.
Seriöse Börsen tun ihr Bestes, um Kunden und Anbieter vor Nepp zu schützen. Aber Betrüger wiederum legen sich ebenfalls sehr ins Zeug. Manche ihrer Methoden funktionieren leider immer wieder. Worauf Sie als Käufer besonders achten sollten.
Importfahrzeug zum Schnäppchenpreis
Ein Auto nach Deutschland zu importieren, kann sich auf jeden Fall lohnen. Sowohl für den Anbieter als auch für den Käufer. Und es ist auch nicht generell bedenklich. Trotzdem sollten Sie dabei wachsam sein – vor allem bei besonders günstigen Angeboten. Hier lenkt häufig der schöne Preis von weniger schönen Seiten ab. Beispielsweise könnte es sich um einen Unfallwagen handeln, der zwar günstig, aber schlecht wieder zusammengeflickt wurde. Dann wird schon mal ein ausgelöster Airbag nicht ersetzt, sondern der Einbau nur simuliert. Ein lebensgefährlicher Betrug.
So schützen Sie sich
- Lassen Sie sich die Fahrzeughistorie detailliert erklären.
- Gleiches gilt für eventuelle Unfallschäden.
- Bestehen Sie auf eine ausführliche Probefahrt.
- Ein Gutachter (etwa von TÜV, Dekra oder GTÜ) kann das Auto vor dem Kauf auf Mängel untersuchen.
- Spezielle Onlineportale können Informationen zur Fahrzeughistorie geben. Dazu wird die Fahrgestellnummer benötigt. Der Dienst kostet eine Gebühr.
Gefälschte E-Mail des Portals
Häufig erhalten Interessenten eine E-Mail. Darin heißt es: Der Fahrzeugmarkt sei beauftragt worden, den Verkäufer und sein Angebot zu überprüfen und es zu bestätigen. Häufig werden seriöse Organisationen (etwa der ADAC), aber auch die Polizei aufgeführt, die angeblich die Seriosität bestätigen. Dem Käufer wird empfohlen, ein bestimmtes Logistikunternehmen oder einen Treuhandservice zu beauftragen, um das Abwicklungsrisiko zu minimieren. Der vermeintliche Absender: das Portal. Vom Minimieren kann allerdings keine Rede sein, denn die E-Mail ist eine Fälschung.
So schützen Sie sich
- Kein seriöser Internet-Fahrzeugmarkt verschickt solche E-Mails. Auch Empfehlungen zur Übergabe des Autos werden nicht gegeben.
- Stellen Sie den Kontakt zum Verkäufer ein und melden Sie ihn dem Portal.
- Der Vorschlag, einen Treuhandservice oder ein bestimmtes Logistikunternehmen hinzuzuziehen, deutet häufig auf einen Betrug hin.
Gefälschte Papiere
Gerade beim Gebrauchtwagen-Verkauf per Internet sollten Sie die Unterlagen zum Auto besonders gründlich prüfen. Denn hier wird häufig betrogen. Beispielsweise wird der Fahrzeugbrief gefälscht. Oder der Verkäufer ist darin nicht als Besitzer eingetragen. Lassen Sie sich dann nicht auf das Geschäft ein.
Besonders schwierig ist dabei: Gefälschte Kfz-Papiere sind meist nur schwer zu erkennen. Aber es gibt einige Hinweise:
- verwaschene oder vergilbte, schlecht lesbare Dokumente
- unterschiedliche Schriftentypen
- unterschiedliche Schriftfarben
So schützen Sie sich
- Vor dem Abschluss des Kaufs lassen Sie sich vom Verkäufer alle Originaldokumente vorlegen. Die darin enthaltenen Infos vergleichen Sie mit dem angebotenen Auto: Stimmt beispielsweise die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN/VIN) überein? Meist ist die FIN im Bereich der Windschutzscheibe von außen sichtbar (bei älteren Autos häufig im Motorraum).
- Prüfen Sie alle Unterlagen (etwa Inspektionsheft, AU- und HU-Bericht) darauf hin, ob sie verdächtig wirken (Hinweise: siehe oben).
- Treffen Sie sich mit dem Verkäufer möglichst direkt bei der Zulassungsstelle. Dort können Sie das Auto gemeinsam ummelden.
Phishing-Mails
Um dem Empfänger vertrauliche Daten zu entlocken, verschicken Betrüger sogenannte Phishing-Mails. Der vermeintliche Absender ist ein seriöses Unternehmen, beispielsweise ein Gebrauchtwagen-Portal. Die E-Mail fordert den Empfänger dazu auf, die Daten auf einer Website einzugeben. Diese Website mag einen seriösen Eindruck machen, da sie der eigentlichen Unternehmenswebsite häufig täuschend ähnlich sieht. Sie ist aber gefälscht. Und die Daten, die Sie dort eingeben, landen bei den Betrügern.
So schützen Sie sich
- Seriöse Online-Fahrzeugmärkte fragen nie per E-Mail nach vertraulichen Daten. Wenn Sie also eine solche E-Mail erhalten, können Sie sicher sein: Sie ist gefälscht. Antworten Sie nicht auf die Nachricht und klicken Sie auch keinen Link an, der darin enthalten ist.
Vorkasse
Anzeigenmärkte im Internet sind lediglich die Plattform, die Käufer und Verkäufer verbindet und den Kontakt zwischen ihnen ermöglicht. Ob der Anbieter seriös ist, ob es das beworbene Auto überhaupt gibt – das wird in aller Regel nicht überprüft. Ein weiterer Hinweis darauf, dass mit einem Angebot etwas nicht stimmt: Der Verkäufer drängt auf Bezahlung per Vorkasse. Der entsprechende Rat zu diesem Vorgehen ist so einfach wie wichtig.
So schützen Sie sich
- Zahlen Sie unter gar keinen Umständen, in keinem Fall, wirklich niemals per Vorkasse. Für Bargeldtransfer gilt übrigens das Gleiche.
- Initiative sicherer Autokauf im Internet
- Eigene Recherche