Wissen Sie es? Kann überlebenswichtig sein: Das steckt hinter den Schildern am Lkw
Orangefarbene Warnschilder an Lastwagen – viele kennen sie, doch kaum jemand weiß, was sie genau bedeuten. Hinter den Tafeln steckt ein internationales Regelwerk. Was dabei wichtig ist, erfahren Sie hier.
Wer im Straßenverkehr aufmerksam unterwegs ist, hat sie sicher schon bemerkt: die orangefarbenen Tafeln an Lkw und Pkw. Sie sind natürlich mehr als nur ein Blickfang – die Schilder weisen auf den Transport gefährlicher Güter hin. Aber was bedeuten diese Tafeln genau, und warum sind sie besonders für Rettungskräfte so wichtig?
Was verbirgt sich hinter dem ADR?
Die orangefarbenen Tafeln gehören zum ADR, dem "Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße". Dieses Regelwerk legt fest, wie gefährliche Stoffe transportiert werden dürfen, um Menschen, Umwelt und Sachwerte zu schützen. Es schreibt auch vor, wann die Tafeln ans Fahrzeug gehören.
ADR, schnell erklärt
Das ADR-Abkommen regelt den Transport gefährlicher Güter auf der Straße. Es wurde 1957 in Genf geschlossen und enthält wichtige Vorschriften für Verpackung, Ladungssicherung und Kennzeichnung von Gefahrgut. Seit 2021 steht die Abkürzung ADR für Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road. Früher lautete der Name auf Französisch: Accord européen relatif au transport international des marchandises dangereuses par route.
Warum sind die Schilder wichtig?
Die Tafeln sind nicht nur ein Hinweis für andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch eine lebenswichtige Orientierungshilfe für Rettungskräfte. Sie geben Auskunft darüber, welche gefährlichen Güter sich im Fahrzeug befinden. Das ist besonders im Notfall wichtig, wenn Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienste schnell reagieren müssen. Ob brennbare Flüssigkeiten, giftige Gase oder andere gefährliche Stoffe – die Tafeln geben erste Hinweise, mit welchen Gefahren die Einsatzkräfte rechnen müssen.
Deshalb müssen die orangefarbenen Tafeln an Fahrzeugen angebracht werden, die eine bestimmte Menge an gefährlichen Gütern transportieren. Diese Menge errechnet sich aus sogenannten Gefahrenpunkten. Wird eine bestimmte Punktzahl überschritten, besteht Kennzeichnungspflicht. Die Tafeln müssen feuerfest und reflektierend sein, damit sie auch im Brandfall sichtbar bleiben.
So sind die Tafeln aufgebaut
Die Gefahrguttafeln bestehen aus zwei Ziffern. Die obere Zahl beschreibt die Art der Gefahr, z. B. "33" für leicht entzündliche Flüssigkeiten. Die untere Zahl, die sogenannte UN-Nummer, bezeichnet den genauen Stoff, zum Beispiel "1203" für Gasöl, Benzin und andere Ottokraftstoffe. Diese Angaben können in Stofftabellen nachgeschlagen werden. So können Rettungskräfte das Gefahrgut schnell identifizieren und sichern.
Was tun bei einem Gefahrgutunfall?
Bei einem Unfall mit einem Gefahrguttransporter gilt: Ruhe bewahren und genau hinsehen. Notieren Sie sich die auf der orangefarbenen Tafel zu sehenden Nummern und geben Sie diese beim Notruf an die Rettungskräfte weiter. So können sich die Einsatzkräfte gezielt vorbereiten und schnell die richtigen Maßnahmen einleiten.
- dekra-akademie.de: Gefahrguttransport: aktuelle Vorschriften und Gesetze
- Eigene Recherche
