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"Elefantenrennen" – So lang darf das Überholen bei Lkws dauern


Lange Überholvorgänge von Lkw
Was Sie bei "Elefantenrennen" tun können

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 12.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0367552096Vergrößern des Bildes
Als würde eine Schrankwand vor einem fahren: Überholende Lkw sind vielen Autofahrern ein Graus. (Quelle: IMAGO/Manuel Geisser/imago)

Überholende Lkw rufen immer wieder Frust hervor. Doch wie lange darf der Vorgang überhaupt dauern – und welche Strafen drohen Fahrern bei Elefantenrennen?

Sie sind nicht immer zu vermeiden, führen bei vielen Autofahrern vor allem auf zweispurig ausgebauten Autobahnen zu Frust: Überholmanöver von Lkw, die sogenannten Elefantenrennen. Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit der Brummis von 80, allerhöchstens 100 km/h, des hohen Gewichts und der nur zähen Beschleunigung der Kolosse kann sich das Ganze ziemlich in die Länge ziehen. Teilweise sogar mehrere Minuten. Der nachfolgende Verkehr wird in manchen Fällen massiv ausgebremst. Doch was sagt das Gesetz – wie lange darf der Überholvorgang dauern?

Grundsätzlich gibt es kein Überholverbot für Lkw – es sei denn, es sind entsprechende Schilder aufgestellt. Das Überholen ist aber eigentlich nur dann erlaubt, wenn der Überholende mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit fährt als derjenige, der überholt werden soll. Und zwar mindestens 10 km/h schneller, aber auf jeden Fall innerhalb des Tempolimits. Noch dazu sollte das Ganze nicht länger als 45 Sekunden dauern – inklusive Ein- und Ausscheren, haben die Gerichte entschieden. Auf dreispurigen Autobahnen ist die linke Spur laut ADAC für Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen und Gespanne übrigens ganz tabu. Einzige Ausnahme: Die Autobahn teilt sich, und die neue Fahrrichtung kann nur über die linke Spur erreicht werden.

Zu langsam überholt: Diese Strafen gibt es

Ist der Geschwindigkeitsunterschied geringer als 10 km/h, spricht die Straßenverkehrsordnung vom "Überholen mit zu geringer Differenzgeschwindigkeit". Laut Bußgeldkatalog müssen Lkw-Fahrer mit einem Bußgeld in Höhe von 80 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Wer mehrfach bei Elefantenrennen erwischt wird, andere Verkehrsteilnehmer deutlich erkennbar behindert oder gefährdet, muss mit deutlich höheren Strafen rechnen. Dann ist auch ein Fahrverbot möglich.

Wie weist man ein Elefantenrennen nach?

Hängen Sie minutenlang hinter überholenden Lkw fest, können Sie sich natürlich nachträglich bei der Polizei melden. Dabei müssen Sie den Sachverhalt genau beschreiben (Ort, Zeit, Kennzeichen, Dauer des Überholvorgangs). Doch Vorsicht: Ihr Mobiltelefon dürfen Sie als Fahrer nicht für Beweisaufnahmen nutzen (höchstens Ihr Beifahrer). Meist heißt es deshalb: Zähne zusammenbeißen und warten, bis der überholende Lkw wieder auf die rechte Fahrspur eingeschert ist. Vermeiden Sie es zu drängeln – denn damit machen Sie sich selbst angreifbar.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • bussgeldkatalog.org: "Warum Elefantenrennen auf der Autobahn gefährlich sind"
  • adac.de: "Rechtsfahrgebot: Regeln und Ausnahmen"
  • Eigene Recherche
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