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"Erhebliche Mängel": Tesla Model 3 gilt als Hoffnungsträger – floppt aber


"Erhebliche Mängel"
Tesla Model 3 floppt im Test

Von dpa, reuters, t-online, mab

Aktualisiert am 27.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Model 3: Der bislang kleinste Tesla enttäuschte im Test eines wichtigen US-Magazins. "Consumer Reports" sprach keine Kaufempfehlung aus.Vergrößern des Bildes
Model 3: Der bislang kleinste Tesla enttäuschte im Test eines wichtigen US-Magazins. "Consumer Reports" sprach keine Kaufempfehlung aus. (Quelle: Tesla/ap)
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Das Tesla Model 3 gilt als großer Hoffnungsträger – nicht nur für Elon Musks aufstrebenden Autokonzern, sondern auch für Elektroauto-Fans weltweit. Dabei hat das Einstiegsmodell mit vielen Problemen zu kämpfen – und die beginnen schon bei seiner Fertigung.

Mit dem Model 3 rundet Tesla sein Angebot nach unten ab: Nach dem luxuriösen Model S und dem Oberklasse-SUV Model X ist das Model 3 die günstige Einstiegsvariante. Beim US-Start wurde es zum Preis von 35.000 US-Dollar angeboten. Das entsprach etwa 32.000 Euro. Inzwischen zeigt sich, dass dieses Preisversprechen kaum zu halten ist. Und das dürfte nicht die einzige Sorge von Tesla-Boss Elon Musk sein.

"Erhebliche Mängel" – mit diesem Fazit fertigte "Consumer Reports" das Tesla Model 3 ab. Das wichtige US-Magazin hatte eine Reihe von Kritikpunkten an dem Elektroauto. Besonders schlecht schnitt dabei der Bremsweg des Tesla Model 3 ab.

Bremsweg im Test zu lang

Beim Test aus 100 km/h stand der Tesla erst nach 46 Metern. Der Hersteller wies diese Angaben allerdings zurück: Eigene Tests hätten einen Bremsweg von 40,5 Metern ergeben, je nach Bereifung sogar von nur 38,4 Metern.

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Innenraum ohne Knöpfe und Schalter

Lobende Worte erntet der Innenraum. Er bietet reichlich Platz, teilweise aber auch fühlbar günstige Materialien. Das Cockpit kommt weitgehend ohne Schalter, Hebel und Regler aus. Bedient wird das Model 3 per 15-Zoll-Touchscreen und mit ein paar Knöpfen am Lenkrad.

Zwei Reichweiten stehen zur Wahl

Wählt man das Standardmodell des Elektroautos, dann soll der Akku für eine Distanz von 350 km reichen. Allerdings bietet Tesla auch eine "Long Range"-Version an, mit der bis zu 500 km Reichweite möglich sind. Diese Variante ist mit 225 km/h Spitze auch etwas schneller als das Einstiegs-Model 3, das immerhin 209 km/h erreicht und in 5,6 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. In beiden Varianten leistet der Motor 261 PS, außerdem teilen sich beide Varianten den Heckantrieb. Ein Allradantrieb wird später folgen.

So lässt sich der Akku laden

Zum einen lässt sich auch das Model 3 mit jeder ganz normalen Steckdose aufladen. Das dauert jedoch einige Stunden. Für eine höhere Ladekapazität sorgt ein Wandanschluss von Tesla, der das Aufladen beschleunigt. Außerdem kann auch das Model 3 an den Tesla-eigenen "Supercharger"-Schnelladestationen mit Strom betankt werden – im Gegensatz zu den teureren Modellen jedoch nicht kostenlos.

Probleme bei der Produktion

Nur wenige Tage nach der Vorstellung des Model 3 lagen schon 400.000 verbindliche Vorbestellungen vor. Fast alle dieser Kunden warten noch heute auf ihr Auto – obwohl die Fertigung im Juli 2017 anlief. Wegen anhaltender Probleme verfehlt sie aber bislang das geplante Tempo klar. Bis zur Jahresmitte will Musk die Produktion auf 5.000 Stück in der Woche steigern.

Experten sehen Musks Fertigungsziele inzwischen mit Skepsis. Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg besagen, dass derzeit etwa 2.900 Model 3 pro Woche entstehen.

Wartezeit für deutsche Kunden

Wer ein Model 3 haben will, muss laut der Tesla-Website etwa zwölf bis 18 Monate auf sein Auto warten. Dort kann das Auto gegen eine Anzahlung von 1.000 Euro vorbestellt werden. Außerdem verteilen sich über ganz Deutschland rund zwei Dutzend Tesla-Filialen. Zu kaufen ist das Model 3 in Deutschland allerdings bislang nicht.

Auch genauere Angaben zur Markteinführung gibt es nicht. Es heißt lediglich, dass die Auslieferung der Autos für den internationalen Markt in der ersten Hälfte des Jahres 2019 starten soll. Wie teuer das Elektroauto bei uns wird, ist unklar. Denn der Basispreis von 35.000 US-Dollar berücksichtigt keine internationalen Steuern.

Basispreis zu niedrig kalkuliert

Auch in den USA werden nur wenige Kunden ihr Model 3 für die genannten 35.000 US-Dollar erhalten. Musk gab bereits zu, in Anbetracht der aktuellen Produktionsmengen würde Tesla dann "Geld verlieren und sterben". Gebaut werden derzeit nur teurere Varianten mit hochwertiger Ausstattung wie einem größeren Akku.

Um die Kassen zu füllen, soll es bald außerdem ein schnelleres Sportmodell für 78.000 US-Dollar geben. Die Basisversion werde man laut Musk frühestens drei bis sechs Monate, nachdem die wöchentliche Model-3-Produktion auf 5.000 Stück gestiegen sei, bauen können. Kunden mit geringerem Budget müssen sich also gedulden.

Umweltprämie beim Kauf

Beim Kauf eines reinen Elektroautos kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eine Förderung beantragt werden. Dieser Umweltbonus liegt bei 2.000 Euro, für Hybridautos bei 1.500 Euro – sofern das Basismodell höchstens 60.000 Euro netto kostet. Für das deutlich größere und teurere Model S beispielsweise erhält man die Prämie.

Sehr wahrscheinlich wird es deshalb die Prämie auch für das kleinere Model 3 geben – wenn es denn irgendwann in Deutschland zu haben ist.

Verwendete Quellen
  • Reuters
  • dpa
  • Eigene Recherche
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