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Seat Exeo Gebrauchtwagen-Tipp: Der Audi A4 aus Spanien


Gebrauchtwagen-Check
Seat Exeo - der Geheimtipp für Audi-Fans

SP-X, Adele Moser

17.11.2015Lesedauer: 3 Min.
Seat Exeo: Das zweite Leben des Audi A4.Vergrößern des Bildes
Seat Exeo: Das zweite Leben des Audi A4. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Der Seat Exeo ist ein besonderes Fahrzeug der Spanier: Auch wenn er ein Seat-Logo trägt, ist die Basis des Audi A4 unverkennbar. Was nicht verwundert, denn der ab März 2009 gebaute Exeo hat rund 70 Prozent vom Audi-Original übernommen - und das spürt man auch. 2009 kam er als Mittelklasse-Limousine und -Kombi auf den Markt.

Bis auf leichte Retuschen an Front und Heck hat der Seat die Karosserie vom bis 2008 gebauten Audi A4 B7 übernommen. Besonders die Seitenlinien und der Innenraum kommen dem Ingolstädter sehr nah. Wer keinen großen Wert auf das Logo legt, wird auch mit der Kopie glücklich.

Seat Exeo: Der Audi A4 scheint durch

Den bis 2013 gebauten Seat Exeo gibt es als Limousine und als Kombi ST. Das Platzangebot des oberhalb des Seat Toledo angeordneten Modells sowie die Funktionalität sind insgesamt gut. Wer auf Wiederverkaufswert setzt, sollte zum beliebten Kombi-Modell greifen. Dieser kann zudem mit bis zu 1354 Litern beladen werden.

Gute Verarbeitung

Auch die Verarbeitung der soliden Materialien gefällt. Das nach wie vor ansprechende Cockpit stammt fast komplett vom A4 Cabrio, lediglich das Markenemblem mit den vier Ringen wurde gegen das große "Seat-S" ausgetauscht. Aber nicht nur das Design, sondern auch die gesamte Fahrzeugelektronik des Audis wie beispielsweise die Klimaanlage und das Navigationssystem wurden übernommen.

Das Facelift 2011 brachte dem 4,66 Meter langen Exeo unter anderem Xenonscheinwerfer sowie LED-Tagfahrlicht, ein Stopp-Start-System senkte den Verbrauch. Zwei Jahre später lief die Produktion aus, einen Nachfolger gab es nicht.

Auch die Motoren waren bekannt

Montiert wurde der Exeo im spanischen Martorell: Die Rohkarosserie, Antriebsstrang und Fahrwerk sind identisch mit dem Audi A4. Auch die Motoren wurden größtenteils vom Ingolstädter übernommen. Die Aggregate sind allesamt brauchbar. Das Antriebsprogramm umfasste bei den Ottomotoren vom 1,6-Liter-Basisaggregat mit 102 PS bis hin zum kräftigen 2,0 Liter großen Benziner mit 210 PS. Bei den Ottomotoren bieten die mittleren Leistungsklassen mit 150, 160 oder 200 PS gute Fahrleistungen und moderaten Verbrauch.

Die drei angebotenen 2,0 Liter großen Dieselmotoren bieten mindestens 120 und maximal 170 PS. Vielfahrer sind mit dem mittleren Selbstzünder und 143 PS Leistung gut bedient. Vorsicht sollten Interessenten im Hinblick auf den Abgas-Skandal auf Diesel-Motoren mit dem Kürzel EA 189 walten lassen, die auch im Exeo verbaut wurden.

Alles in allem solide Technik

Beim Euro-NCAP-Crashtest schnitt der Seat Exeo 2010 mit vier von fünf möglichen Sternen ab. Erhältlich waren Limousine und Kombi in den Ausstattungsversionen Reference, Stylance und Sport. Empfehlenswert ist die umfangreich ausgestattete sportliche Variante. So gehören unter anderem sieben Airbags, CD-Radio, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad sowie 17-Zoll-Leichtmetallfelgen dazu.

Der Exeo profitiert von der langen Bauzeit des Audi A4, seine Technik überzeugt. Seine Radaufhängungen sind sehr solide, die Antriebswellen und auch die Lenkung geben keinen Grund zur Klage. Allerdings teilt er sich die Schwachstellen des A4, so wie verschlissenen Kupplungen oder Zahnriemenrisse beim Diesel oder blockierende Lenkradschlösser bei Hitze. Meiden sollte man das stufenlose Automatikgetriebe Multitronic im 1,8 Liter großen Ottomotor und im 2,0 Liter großen Selbstzünder. Es ist extrem anfällig.

Seat Exeo: Keine Mogelpackung

Stört man sich nicht daran, die abgelegte Technik des Audi A4 im Seat-Gewand noch einmal aufzutragen, dann ist der Exeo eine Option. Der Besitzer muss größere Mängel nicht fürchten. Die Preise für das Mittelklasse-Modell aus Vorbesitz starten auf den großen Internetbörsen bei etwa 5500 Euro. Für ein gut erhaltenes Exemplar unter 100.000 Kilometern muss man mindestens knapp 8500 Euro anlegen.

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