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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht zu lang lassen Auto mit einem Seil abschleppen: Darauf müssen Sie achten
Das Auto springt nicht mehr an – da hilft nur noch das Abschleppen. Worauf Sie beim Ziehen mit dem Seil achten müssen.
Es gibt Momente, in denen beim Auto gar nichts mehr geht. Wenn eine Reparatur vor Ort nicht mehr möglich ist, dürfen Sie es abschleppen.
Grundsätzlich ist es sicherer, dafür eine starre Stange zu verwenden: Sie gewährleistet, dass zwischen den beiden Autos jederzeit ein gleichmäßiger Abstand herrscht. Da die Bremskraft beim abgeschleppten Fahrzeug durch den ausgeschalteten Motor deutlich geringer ist und sich das Auto schwerer lenken lässt, kann ein Auffahrunfall schneller geschehen. Wenn Sie dennoch auf ein Abschleppseil zurückgreifen möchten oder müssen, sollten Sie Folgendes beachten:
Das Seil und die beiden Fahrzeuge
Bevor Sie das ziehende Auto und das Pannenfahrzeug per Seil miteinander verbinden, sollten Sie prüfen, ob dieses stark genug ist für das Gewicht des abzuschleppenden Fahrzeugs. Außerdem sollte das Pannenfahrzeug nicht viel größer oder schwerer als das Zugfahrzeug sein, rät der ADAC. Wichtig: Das Seil muss eine Kennzeichnung haben, dass es zum Abschleppen geeignet ist, und es darf nicht länger als fünf Meter sein.
Drehen Sie die Abschlepphaken an beiden Autos fest in die dafür vorgesehenen Befestigungen. Moderne Autos haben in der Regel keine eingeschweißten Ösen mehr. Das Gewinde für die Abschleppöse befindet sich meist hinter einer Plastikkappe an der Stoßstange, die dazugehörige Öse beim Bordwerkzeug im Kofferraum. Lesen Sie gegebenenfalls in der Betriebsanleitung nach, wo sich was befindet.
Abstand und Kennzeichnung
Unabhängig von der Wahl des Hilfsmittels dürfen nicht mehr als fünf Meter zwischen den beiden Fahrzeugen sein. In die Mitte des Seils gehört ein rotes Fähnchen.
Mit dem Seil abschleppen: Das ist wichtig
Wenn die Autos mit dem Seil verbunden sind, drehen Sie beim abgeschleppten Auto den Zündschlüssel auf die erste Raste, nehmen Sie den Gang heraus und lösen Sie die Handbremse. Falls Ihr Auto einen Startknopf hat, drücken Sie diesen länger, ohne die Bremse zu treten – auf diese Weise entriegeln Sie das Lenkradschloss.
Haben Sie es gewusst?
Bei Automatikfahrzeugen sollten Sie ganz besonders vorsichtig sein – hier drohen ernsthafte Schäden am Getriebe (lesen Sie mehr). Stellen Sie hier das Getriebe auf "N" ein. E-Autos hingegen dürfen gar nicht abgeschleppt werden.
Beide Autos müssen die Warnblinker eingeschaltet haben, bei Dunkelheit auch die Rückleuchten oder eine Notbeleuchtung. Die Fahrer sollten vorher Verständigungszeichen vereinbaren, beispielsweise, wenn sie abbiegen wollen. Sie können auch über die Freisprecheinrichtung ihres Mobiltelefons miteinander Kontakt halten. Wenn die Warnblinker nicht funktionieren, müssen Sie das Auto verladen lassen und dürfen es nicht mehr abschleppen.
Fahren mit gespanntem Abschleppseil
Dann geht es los, aber nicht zu schnell: Der Fahrer mit dem Zugfahrzeug sollte langsam anfahren. Das Abschleppseil sollte vor dem Anfahren gespannt sein. Nach dem behutsamen Start muss das Seil immer gespannt bleiben. Denken Sie daran: Aufgrund des geringen Abstandes und des flexiblen Seils sollten Sie jederzeit bremsbereit sein – Kollisionsgefahr!
Tempo 50 ist die absolute Obergrenze, beim Seil sind es besser nur 30 Kilometer pro Stunde, da Lenkung, Bremse und Getriebekühlung beim abgeschleppten Auto nicht arbeiten und Sie genug Zeit brauchen, um im Ernstfall reagieren zu können.
Abschleppen auf Autobahnen ist nur erlaubt, wenn ein Fahrzeug eine Panne auf der Autobahn hatte. Sie müssen die erste Ausfahrt nehmen und dürfen nicht mit einem Abschlepp-Gespann auf die Autobahn auffahren.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- auto-motor-und-sport.de: "Die 14 wichtigsten Tipps fürs richtige Abschleppen"
- adac.de: "Auto richtig abschleppen: So geht's"