Mittelklasse macht auf Premium Das ist der neue Passat B8
Der VW Passat will in die Premium-Liga: VW hat nun die achte Generation des Mittelklasse-Bestsellers vorgestellt. Der Wolfsburger Autokonzern will damit gegen die Konkurrenz von Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse antreten. Kann das gelingen?
LED-Scheinwerfer, Head-Up-Display, animiertes Cockpit, Massagesitze und eine Vielzahl von Assistenzsystemen. Das alles gibt es optional für den neuen Passat, der jetzt als Limousine und Kombi debütierte. "Ein Auto mit Premium-Anspruch, aber ohne Premium-Kosten", nannte VW-Chef Martin Winterkorn das Fahrzeug selbstbewusst bei der Premiere.
VW Passat: digitales Cockpit
Innen macht der Wolfsburger voll auf digital. Erstmals gibt es ein Volldisplay-Kombi-Instrument (Active Info Display). So können beispielsweise Informationen wie Fahr-, Navigations- und Assistenzfunktionen digital auf dem über 12 Zoll (30 cm) großen Bildschirm (Auflösung von 1440 mal 540 Pixel) dargestellt werden.
Fast unveränderte Dimensionen
Der neue Passat ist je nach Motorisierung bis zu 85 Kilogramm leichter geworden - in den Abmessungen aber fast der alte geblieben. Mit 4,76 Metern Länge ist die Limousine nur zwei Millimeter kürzer als die vorige Generation. Allerdings wurde der Radstand um acht Zentimeter auf nun 2,79 Meter verlängert. Gleichzeitig ist der VW Passat nun 1,4 Zentimeter niedriger und fällt 1,2 Zentimeter breiter aus.
In Sachen Ladevolumen - insbesondere beim Variant ein nicht unwichtiges Kaufkriterium - hat der Passat aber zugelegt. Beim Kombi steigt das Volumen um 47 auf jetzt 650 Liter; der Kofferraum der Limousine bietet nun mit 586 Litern 21 Liter mehr Volumen.
VW Passat kommt mit zehn Motoren
Das Motorenangebot (als Fronttriebler und Allradler erhältlich) umfasst zehn Benzin- und Dieselmotoren. Die Leistung der Aggregate (alle erfüllen die Euro-6-Norm) liegt zwischen 122 und 280 PS.
Neu ist ein doppelt aufgeladener Zweiliter-Diesel (2,0 Bi-Turbo), der 240 PS und 500 Newtonmeter mobilisiert. Der Normverbrauch soll laut VW bei 5,3 Litern liegen. 2015 soll der Passat einen umgerechnet 211 starken Plug-In-Hybrid bekommen, der laut Hersteller 50 Kilometer rein elektrisch fahren kann.
Neue elektronische Helfer
In Sachen Assistenz- und Sicherheitssysteme hat der Mittelklasse-Wagen einiges zu bieten: Der VW Passat hält beispielsweise im Stau ohne Zutun des Fahrers die Spur (Stauassistent) und koppelt selbst Anhänger fast selbsttätig an (Trailer Assist). Sobald die Sensoren erkennen, dass der Fahrer weder Lenk-, Brems- noch Beschleunigungsaktivitäten zeigt, leitet das System zunächst sukzessive einen Nothalt ein (Emergency Assist).
VW muss Premium-Spagat schaffen
Die von VW ausgerufene Premium-Positionierung birgt aus Sicht von Auto-Fachmann Ferdinand Dudenhöffer auch Risiken. Der Experte glaubt nicht, dass VW mit dem Passat der Konkurrenz von BMW oder Mercedes all zu viele Kunden abjagen kann. Zudem kann es nicht im Sinne der Volkswagen-Gruppe sein, dem Audi A4 Käufer abzujagen.
Auf der anderen Seite müsse sich das Modell nach unten hin von der Konzernschwester Skoda mit dem Octavia sowie dem Superb abgrenzen, die auf einer ähnlichen technischen Basis aufbauten. Wegen dieser Gemeinsamkeit dürfe der Passat beim Preis wiederum nicht zu weit über diesen Skoda-Modellen liegen. Zum Vergleich: Der aktuelle Skoda Superb ist als Limousine ab 24.290 Euro zu haben - und damit etwa 1500 Euro günstiger als der Passat.
Erhältlich ist der VW Passat unverändert in den drei Ausstattungsvarianten Trendline, Comfortline und Highline. Auch die sportlich angehauchte Variante "R-Line" wird es wieder geben.
VW Passat: Preise starten ab 25.875 Euro
Preislich geht es für den VW Passat 1,4 TSI als Limousine für 25.875 Euro los. Das sind 550 Euro mehr als bisher, wobei es im Gegenzug mehr Serienausstattung geben soll. Der identische VW Passat Variant startet bei 26.950 Euro. Der Vorverkauf startet bereits am 10. Juli, im Herbst wird der Wagen ausgeliefert.