Brabham ist Geschichte Autobauer gibt auf
Das Sportwagenprojekt Brabham ist kläglich gescheitert: Nur eine Handvoll Rennwagen konnte das Unternehmen verkaufen – das Timing spielte gegen die Australier.
Kleine Stückzahlen statt großer Hoffnungen: Die Sportwagenschmiede Brabham ist Geschichte. Das ambitionierte Projekt wurde nun in seinem sechsten Jahr beendet.
Firmengründer David Brabham (Sohn der Formel-1-Legende Jack Brabham) und Investor Fusion Capital ziehen den Schlussstrich: Die Geschäftsbeziehung sei beendet, erklärten die früheren Partner. Damit fehlt dem Projekt die nötige finanzielle Unterstützung zum Weitermachen.
Sir John Arthur "Jack" Brabham (1926-2014)
Der australische Formel-1-Pilot gewann dreimal die begehrte Fahrerweltmeisterschaft. Wegen seiner markanten schwarzen Haare wurde er "Black Jack" genannt. Unter Journalisten galt Brabham als wortkarger Interviewpartner. Der einfache Grund für seine knappen Antworten: Die vielen Rennwagenfahrten hatten Brabham schwerhörig gemacht. Für seine Verdienste und Wohltätigkeit wurde er unter anderem zum Ritter geschlagen.
Nur zehn Autos verkauft
Dabei wollte sich Brabham ähnlich wie McLaren mit kleinen Stückzahlen zu hohen Preisen langfristig eine Nische schaffen. Offizieller Start des Projekts war 2018 die Präsentation des Modells BT62. Der Rennwagen leistet mehr als 700 PS und wiegt weniger als eine Tonne. 70 Exemplare waren geplant, jedes sollte rund 1,2 Millionen Euro kosten. Zusätzlich wurde für 2019 eine straßenzugelassene Variante für rund 1,3 Millionen Euro angekündigt.
Es sah nach satten Gewinnen aus. Doch die Rechnung ging nicht auf: Nicht einmal zehn Exemplare konnte Brabham verkaufen. Der Ausbruch der Corona-Pandemie und die unsichere Wirtschaftslage haben ihm dabei ganz sicher nicht geholfen. Und nach der Kundschaft zog sich auch der Geldgeber zurück.
Immerhin: Fusion-Capital-Präsident Mat Fitch findet zum Abschied versöhnliche Worte. Was Brabham in den vergangenen sechs Jahren geschaffen habe, sei eine perfekte Plattform für die Zukunft. In diese Zukunft könnte Brabham demnach aber eher elektrisch als benzingetrieben starten – und ohne das Geld von Fusion Capital.
- Nachrichtenagentur SP-X