Unter 100 Euro Wedeln für weniger Geld – die günstigsten Skigebiete des Winters
Bereits für unter 100 Euro kann man in dieser Wintersaison fünf Tage lang Skifahren. Einige Skireviere verschenken ihre Skipässe sogar. Wir sagen welche.
Alles ist teurer geworden, Alpin-Skifahren besonders. 40 Prozent mehr als vor der Pandemie sind fast schon Standard. Wer sparen will oder muss, der hält deshalb beizeiten Ausschau nach einer Region, die viel Skipass fürs Geld bietet. Wir haben europaweit die Skipässe verglichen. Heraus kamen Tipps für Einsteiger, Gelegenheits- und Vielfahrer sowie für Pistensammler.
Das sind die Preishits
Die Kinder sollen das erste Mal auf Ski gestellt werden, und die Eltern wollen eigentlich lieber rodeln – dann ist ein Pistenticket für 500 Kilometer Abfahrten rausgeworfenes Geld. Ein halbes Dutzend Lifte und fünf bis 20 Pistenkilometer tun es für die ersten Schwünge wunderbar. So ein Skipass für fünf Tage ist bereits für unter 100 Euro zu haben – zum Beispiel am Pröller in St. Englmar im Bayerischen Wald (98 Euro) und in Karpacz im polnischen Riesengebirge (drei Tage ab 56 Euro).
Günstig auf die Ski kommt man auch in Bernau im Schwarzwald (vier Stunden 22 Euro) und am Riedbergerhorn in Grasgehren im Allgäu (fünf Tage 136 Euro). Vergleichsweise günstig ist es auch in Oberammergau (fünf Tage 131 Euro), in Abtenau im Salzburger Land (fünf aus sieben Tagen für Eltern und zwei Kinder 376 Euro, incl. Rodelbahn) und in Jochgrimm in Südtirol (Tagespass 28, sechs Tage 140 Euro). Ein echter Preishit ist auch Innsbrucks Nordkette: Für 14 Pistenkilometer mit unvergleichlichem Panorama zahlt man ganze 34 Euro pro Tag.
Hier ist Skifahren im Übernachtungspreis enthalten
Schlechte Karten haben Einsteiger dagegen in Regionen, wo jeder den teuren Großraumskipass erwerben muss, weil es keinen anderen gibt, etwa in der Salzburger Sportwelt. Tipp: In der Allgäuer Gästekarte "Königscard" sind drei Stunden tägliches Skifahren bereits im Übernachtungspreis enthalten, zum Beispiel in Jungholz, Nesselwang, Pfronten und Bad Kohlgrub. Dort zahlt man also genau genommen gar nichts fürs Skifahren.
Winterurlaub ist doch viel mehr als nur Abfahrtsvergnügen: Gelegenheitsfahrer, die so denken, sind mit einem Pistenrevier von 20 bis 75 Kilometer gut bedient. Für fünf Tage freie Fahrt müssen sie im kommenden Winter mindestens 136 Euro anlegen, zum Beispiel am Keilberg im tschechischen Erzgebirge (fünf Tage Interski Region Klinovec Fichtelberg 136 Euro), im Skiliftkarussell Winterberg im Sauerland (sechs Tage 168 Euro) und am Hochficht im österreichischen Mühlviertel (drei Tage aus der Saison 151 Euro).
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Hier ist es schneesicher
In den österreichischen Alpen empfehlen sich als schneesichere Gebiete das Bödele im Bregenzerwald (25 Pistenkilometer, Tagespass 40 Euro) das Skiareal von Hintersee zwischen Salzburg und Wolfgangsee (30 km, 42 Euro), Innerkrems in den Kärntner Nockbergen (36 km, 44 Euro) und Tauplitz im steirischen Salzkammergut (44 km, 48 Euro).
Neueste Lifte und moderner Kabinenbahn-Komfort sind bei den allergünstigsten Offerten allerdings nicht immer zu erwarten. Bisweilen sind die Pisten auf mehrere Gebiete verteilt. Das bedeutet dann zwar, täglich neue Eindrücke zu haben, aber auch, jeden Tag ins Auto zu steigen. Tipp: Im Hochschwarzwald gibt es ab Dezember bei 300 Gastgebern drei Tage Skipass für 99 Euro (statt 110) sowie Langlaufausrüstung, Schneeschuhe und Rodelschlitten kostenlos.
Für engagierte Skifahrer sollten es schon 75 bis 200 Pistenkilometer sein; dafür sind an fünf Tagen mindestens 193 Euro anzulegen. Geeignete Skipässe sind zum Beispiel der fürs Tannheimer Tal (fünf Tage kosten in der Hochsaison 194 Euro) sowie die Hörnerdörfer um Balderschwang, Bolsterlang und Ofterschwang. Dort zahlt man für fünf Tage 193 Euro. In Obertauern kostet die Tageskarte 59 Euro für 100 Pistenkilometer – im alpinen Vergleich ist das ein Schnäppchen.
Alternativen für Langläufer und Wanderlustige
Eine Alternative für Familien und Skifahrer, die auch mal Wandern oder Langlaufen wollen, sind im Tannheimer Tal die Stundenkarten zu zehn (119 Euro) oder 30 Stunden (289 Euro) sowie die Vormittagspässe. Ebenfalls für wenig Geld lassen sich sogar in einigen berühmten Pistenarenen rasante Schwünge ins Weiß zirkeln. Der Trick dabei sind die Beachtung von Sonderangeboten. So machen Genuss-Skifahrer im hochsportlichen Val Thorens ein echtes Schnäppchen, wenn sie sich statt eines Ganztagespasses den "Val Thorens-Orelle 4-Hour Ski Pass" zulegen. Denn dieser kostet pro Tag nur 58 Euro, für den Ganztagesskipass Trois-Vallées wären 75 Euro fällig.
Rabattjäger beachten auch die Saisonzeiten: Nicht an Schulferien gebundene Pärchen sparen zum Beispiel ab Mitte März am Wilden Kaiser mehr als 30 Euro und kaufen den Fünftagepass für 281 Euro. Wer über die Feiertage zum Skifahren will, der wählt besser Einheitspreisgebiete.
Große Skigebiete für unter 350 Euro
Extreme Pistensammler fühlen sich schon unglücklich, wenn sie innerhalb einer Woche zweimal die gleiche Abfahrt fahren müssen. Sie sind in den ganz großen Skigebieten ab 200 Kilometern gut aufgehoben, werden aber alpenweit unter 237 Euro für sechs Tage nichts finden. Regionen wie die italienische Via Lattea um Sestriere (hier kostet der Nebensaison-Sechstagepass 237 Euro) und der außerhalb der Weihnachtsferien 272 Euro teure Skipass der Skiarena Vinschgau sind allerdings immer noch ein Sparpreis, wenn man bedenkt, dass der Sechstageskipass andernorts gern ab 350 Euro aufwärts kostet.
Weitere Preistipps sind Tux in Tirol, wo Jugendliche 20 Prozent Rabatt auf den Skipass bekommen und für den Fünftagepass mit Gletscher nur 261 Euro zahlen, sowie der Großraumskipass "3 Täler" für den Bregenzerwald zum Preis von 257 Euro für fünf Tage außerhalb der Höchstsaison. Zu längeren Aufenthalten ermuntert einer der großen Namen im Ski-Business: Andermatt und seine Nachbardörfer offerieren ein Halbpreis-Abo – quasi eine Bahncard auf Ski. Die kauft man für 69 Schweizer Franken und kann damit eine ganze Saison lang zum halben Preis Ski fahren.
Schließlich noch ein Extra-Tipp für Familien: Achten Sie auf die unterschiedlichen Kinderrabatte in den Wintersportorten. Die reichen von über 50 bis null Prozent. Eltern mit größeren Sprösslingen wählen ein Gebiet, wo auch die 17-jährige Tochter (bis Jahrgang 2005) noch als Kind durchgeht. Das ist zum Beispiel in der Almenwelt Lofer und am Großglockner in Heiligenblut der Fall.
- Nachrichtenagentur SRT